Robur - Forum
Diskussion => Allgemeines => Thema gestartet von: Jörg am Mai 10, 2016, 20:14:23
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Hallo zusammen,
Bei mir ist hinten eine Blattfeder völlig verbogen gewesen. Auf dem Bild ist die Feder von hinten zu sehen. Die Lagen sind nicht verschoben sondern tatsächlich verbogen. Von vorn sah es genau so aus. Die Lagen zeigen dort in die selbe Richtung. Wie kann sowas passieren? Ich hab den Ello jetzt schon über 6 Jahre und ich kann in dieser Zeit Fremdeinwirkung ausschließen. Eine Lage stand schon immer etwas raus und er stand auch immer etwas schief. Nach Ostern sah es nun aber so aus und er stand hinten so schief, das man es beim Fahren gemerkt hat. Gebrochen war aber nix und die Schrauben waren auch alle fest. Evtl. "versteckter Unfallschaden" oder doch ein anderes Problem?
Viele Grüße
Jörg
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Da sind mindestens 2 Blätter aus der Flucht > das 2. von oben nach links, das darunter nach rechts! Von vorne müste es genau andersrum aussehen. Herzbolzen gebrochen/weggerostet?
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Und man solte die Federn mal mit Grafit Fett behandeln :exclaim: :exclaim:
Den wen die so trocken is wie deine , reiben die einzelnen Lagen ganz schön.
Oder auch garnicht. :exclaim:
Einmal Fahrzeug auf bocken,jede Lage mittels Flachmeisel spreitzen
und sauber blasen und dan Fett dran .
Das gibt einen ganz schönen Unterschied :exclaim:
;)
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Hallo Jörg, dass Blattfedern in dieser Richtung verbiegen, ist ja irgendwie unlogisch.
Wenn die Lagen nicht verdreht sind, wäre ja eher ein Bruch im Bereich der Einspannung anzunehmen.
Das würde dann auch das Hängen des Fahrzeugs auf dieser Seite erklären, weil eine gebrochene Lage ja nur noch dumm dazwischen liegt.
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Von vorne müste es genau andersrum
Nee, eben nicht. Der Herzbolzen sah aus wie neu. Die Federlagen sind richtig verbogen und gebrochen ist auch nix. Habe die Feder komplett zerlegt.
Kenn es sein, dass die Feder schon mal gerichtet wurde?
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Vielleicht kann das durch Fahren mit extremen Verschränkungen passieren, daß einzelne Lagen an den Enden "rausgedrückt" werden? Sind Verschränkungsfahrten gemacht worden?
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vielleicht hat ein ahnungsloser federnexperte seine Richtarbeit hinterlassen....
oder gar die lagen aus etwas anderem material nachgebaut, unser schmied sagte schon, dass er nicht mehr viel material in den abmessungen zur verfügung hat
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Die Ermüdung einer Feder besteht darin, dass sich im Material feine Haarrisse bilden, die nicht unbedingt mit bloßem Auge zu sehen sind. Sie lassen sich meistens nur unter dem Mikroskop erkennen, oder durch die Zerstörung der Feder.
Variante 1: Polieren und Ätzen der Feder (wenn die Risse denn oberflächennah sind)
Variante 2: Dem Schmied geben :D
Die Risse sorgen übrigens dafür, dass sich die Feder längt (ein Riss ist immer eine Lücke). Sind viele kleine Risse hintereinander, wird die Längung immer größer.
Feder werden aus Drähten einer Stranggussanlage gewalzt, dann gehärtet und angelassen. Variationen im Material können dafür sorgen, dass sich auf einer Seite der Feder mehr Risse beim Altern bilden als auf der anderen Seite, was die beobachtete Verformung verursachen kann. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit für dieses Phänomen ist, lässt sich schwer sagen. Ausgangsmaterial, dessen Qualität, Verarbeitung, Endkontrolle ... spielt wohl alles mit rein.
Und Federn richten ist nicht wirklich machbar, also wenn es funktionieren soll. Kaltverformen bringt kaum Punkte und ein Erhitzen zum Richten ist auch ungünstig, da die man die Temperung verliert, die die eigentlichen Eigenschaften einer Feder ermöglicht.
Edith sagt, du hast was vergessen:
Mit „Dem Schmied geben“ ist gemeint, dass er die Feder glühend biegt, dadurch werden die Risse sichtbar.