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Autor Thema: Bremskraftverstärker Unterdruck - eine Diesel-Idee  (Gelesen 2725 mal)

Offline Toni

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Bremskraftverstärker Unterdruck - eine Diesel-Idee
« am: Februar 13, 2019, 14:31:15 »
Hallo,
ich hatte gerade eine super Idee (finde ich zumindest), brauche da aber noch Infos, wo ich nicht weiß, wie ich dran komme.  ::)

Mein Robunimog hat den BKV über die Saugseite des Kompressors angeschlossen, was zwar (scheinbar) bis jetzt gehalten hat, aber nicht meinen Gedankengängen entspricht - schon garnicht, dass die Druckseite im Ventildeckel mündet. Was da passiert, wenn die Membran oder ein Schlauch undicht wird, er ansaugen kann was geht und im Kurbelgehäuse der Druck steigt, will ich besser nicht wissen (Wetten, was zuerst zerfliegt, werden angenommen)

Nun kam mir die Idee, eine elektrische Unterdruckpumpe einzubauen, gibt da schöne Kleine Pumpen (Hella UP), Plus und minus, kein Schnickschnack, fertig.

Damit die aber nicht ständig laufen muss, wenn man mal länger auf der Bremse steht, wollte ich gern aus einem kleinen Feuerlöscher einen Unterdrucktank bauen. Soweit kein Problem, mit 2 Litern kommt man da sicher gut aus als Puffer.

Die Pumpe würde ich gern über einen Unterdruckschalter schalten.

Jetzt mein Problem: Wie groß ist denn der Unterdruck? Hat das mal einer gemessen beim LO bzw. an der Unterdruckpumpe vom LD? Danach müsste ja der Unterdruckschalter ausgelegt sein.
Google brachte mich zum allgemeinen Ergebnis von 0,5 bis 0,9 bar, aber ist das beim Robur auch so?

Noch beim Schreiben habe ich herausgefunden, dass die Hella UP sich nach Bedarf selbst an und aus schaltet.
Ich veröffentliche die Idee trotzdem mal, vielleicht habe ich einen grundsätzlichen Denkfehler oder jemand noch eine prima Idee - oder jemand sucht eine Lösung und findet das auch nicht so doof.


Viele Grüße,
Toni

Offline Surströmming

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Re: Bremskraftverstärker Unterdruck - eine Diesel-Idee
« Antwort #1 am: Februar 13, 2019, 15:25:06 »
Ich würde mir keine Gedanken über den Maximalwert des Unterdruckes machen. Dem setzt die Physik sowieso jenseits der "-0,9" bar ziemlich bald Grenzen.
Eher interessant wäre der minimal erforderliche Druck und den würde ich einfach mal testen. Sprich: Ein Behältnis wie Deinen Feuerlöscher (gute Idee) mit einem Unterdruckmanometer versehen, Luft raus ziehen und an den BKV anschließen. Dann testen, wie sich die Bremse bei welchem Wert verhält.
Ich hatte eine ähnliche Idee im Kopf, bei der ich einen LKW-Luftkessel als Unterdruckspeicher verwenden wollte. Dann kam mein neuer Bus und es stellte sich heraus, daß dieser gar keinen BKV hat. :D

Offline Toni

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Re: Bremskraftverstärker Unterdruck - eine Diesel-Idee
« Antwort #2 am: Februar 13, 2019, 16:27:18 »
Hm, hätte ich mal in Physik besser aufgepasst..
Also kann zumindest saugend über den Kompressor nichts zerfliegen? Dann würde ich mir eher eine Lösung suchen, wohin ich die Druckseite lege, statt auf elektrischen Spielkram zu greifen.
Die Idee, das ganze mal zu testen ist auch nicht schlecht.
Ich würde den Löscher nur als Puffer dazwischen setzen, falls die Pumpe nicht schnell genug hinterher kommt mit Unterdruck aufbauen.

edit: Im Unimogforum soeben erfahren, dass der Kompressor im Düdo genau so auch als Unterdruckpumpe genutzt wird - also alles gut. Bis auf die Abluft - die geht eigentlich in den Ansaugtrakt.
Den erzeugten Unterdruck werde ich trotzdem mal messen. :)
« Letzte Änderung: Februar 13, 2019, 16:38:32 von Toni »

Offline Surströmming

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Re: Bremskraftverstärker Unterdruck - eine Diesel-Idee
« Antwort #3 am: Februar 13, 2019, 21:51:47 »
Mal kurz klug geschissen:
Es gibt keinen negativen Druck. Weniger als null geht nicht. Null wäre 100%iges Vakuum.
Unser Umgebungsdruck liegt bei ca. 1 bar. Der Druck, der im Alltag angegeben wird, ist normalerweise der Überdruck, also wird angegeben, wie hoch der Duck über dem Umgebungsdruck liegt. In einem Reifen, wo Du 2 bar mißt, herrscht also tatsächlich ein Gesamtdruck von 3 bar.
Wenn Du nun die Luft aus einem Gefäß herausziehst, kannst Du Dich nur dem Absolutwert von 0 bar (= 100% Vakuum) annähern, was mit immer geringer werdendem Druck extrem schwieriger wird.
0,1bar absolut (= 0,9bar "Unterdruck") Ist mit Hausmitteln schon fast die Grenze des Erreichbaren. Ein Hochvakuum, wie zum Beispiel in einer Elektronenröhre, beginnt unterhalb von 0,001bar (=0,999bar "Unterdruck") und ist nur mit hochspezialisierter Technik und chemischen Tricks ("Getter") erreichbar.
Ich vermute (ohne das gemessen zu haben), daß der Bremskraftverstärker irgendwo im Bereich zwischen 0,5...0,8bar "Unter"druck (=0,2...0,5bar abs.) sinnvoll arbeitet.
« Letzte Änderung: Februar 13, 2019, 21:54:31 von Surströmming »

Offline Christel

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Re: Bremskraftverstärker Unterdruck - eine Diesel-Idee
« Antwort #4 am: Februar 13, 2019, 22:16:20 »
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, suchst Du nach einer Alternative zur Erzeugung des negativdruckes?
Nimm doch eine Lima z.B vom Opel Astra Diesel die hat eine Unterdruckpumpe dran, passt z.B. auch beim Umbau auf Belarusmotor in den Lo.

Offline Toni

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Re: Bremskraftverstärker Unterdruck - eine Diesel-Idee
« Antwort #5 am: Februar 13, 2019, 22:59:26 »
Super erklärt die Druck Geschichte, klingt logisch. Danke für die Auffrischung in Physik (man vergisst doch einiges)

Lima vom Astra geht leider nicht, ich habe 24V Bordspannung (und einen Wandler auf 12V für Kleinkram)
Trotzdem danke für den Tip, mein Wartburg soll nämlich eine andere Bremse kriegen und einen BKV.

Grüße, Toni

Offline RoBi

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Re: Bremskraftverstärker Unterdruck - eine Diesel-Idee
« Antwort #6 am: Februar 18, 2019, 08:18:06 »
Hallo, ich und viele andere haben die unterdruckpumpe von Volkswagen dran. diese stammt ursprünglich aus den dieselfahrzeugen, die den unterdruck normalerweise aus dem Ansaugrohr nehmen. diese Diesel haben Drosselklappe, aber eben im kaltstart Bereich nicht genug unterdruck haben, weil die Drosselklappe elektronisch etwas geöffnet ist, auch wenn man nicht aufs Gaspedal tritt. Dann wird der unterdruck mit der elektropumpe erzeugt. Die elektropumpe habe ich direkt an den BKV angeflanscht. Der Bedarf des luftvolumen ist relativ gering, das schafft die Pumpe locker. Der unterdruck beträgt etwa 0,8 bar, und wird über einen einfachen unterdruckschalter von Conrad Elektronik geschaltet. Wenn man länger auf die Bremse tritt, geht die Pumpe auch wieder aus, weil ja kein förderbedarf besteht. Es muss nur der Kolben 1-2 cm hin und her geschoben werden, das ist alles. Hat sich bewährt, würde ich immer wieder so machen.
« Letzte Änderung: Februar 18, 2019, 08:20:45 von RoBi »
Ich bin dann mal weg....

 

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