Liebe Gemeinde!

Jetzt mal einen Beitrag für alle, die schrauben, fluchen, fahren und sich Gedanken um unsere wunderbaren Autos machen: Ich fahre jetzt seit 3 Jahren einen zum WOMO umgebauten LO 3000 BJ 1971 und möchte mit Euch ein paar Erfahrungen teilen. Eigentlich klappt alles wunderbar - ich bin Bassist und muss permant Kontrabässe und Verstärker zu diversen Bühnen fahren. Wenn ich weit weg von zu Hause spiele brauche ich auch eine Übernachtungsmöglichkeit - also hier die Lösung:

Seit ca. 20.000 Km bin ich zu jedem Auftritt pünktlich und mit winkenden Passanten entlang des Wegs angekommen. Im letzten Jahr habe ich für den TÜV und für meine Sicherheit alle 4 Bremsen in einer Werkstatt neu machen lassen. Die Leitungen waren verrostet und ich habe die Bremsen nicht mehr eingestellt bekommen. Das ganze hat inkl. Ersatzteile EUR 4.000,- gekostet und jetzt habe ich (hoffentlich) wieder Ruhe. Der BelarusMTS - Motor schnurrt und verbraucht auf der Autobahn ca 13 L Diesel. Wenn die Blinker mal nicht funktionieren rüttle ich hinten am Kabelbaum, da ist wohl ein kleiner Kabelbruch, werde auch die Klemmen mal austauschen müssen. Im Moment gehts noch mit rütteln. Rost habe ich eigentlich überall aber der stört mich nicht und ich bleibe dran mit Fertan Rostumwandler, ein bischen schleifen und ausbessern hier und da. In den vorderen Radkästen muss ich evtl. etwas schweißen, mal schauen. Ich verliere Öl am Getriebe und fülle ca. alle 1.000 Km 1/4 Liter Getriebeöl nach. Die Dichtung hier ist aus irgendwann mal aus LKW-Plane zurechtgeschnitten worden. Die Dieselpumpe tropft ein wenig, auch das lasse ich jetzt erst mal so. Nach längeren Fahrten wische ich die Pumpe ab, dann geht nix auf den Boden.

Nach der letzten langen Autobahnstrecke (fahre ich nur nachts) kam Kühlwasser aus dem Deckel vorne gespritzt. Die Metalldichtung im Deckel ist gebrochen, habe heute eine neue für EUR 17.99 bestellt, ich hoffe, sie passt. Elektrik funktioniert super. Nach dem letzten Winter hatte ich eine korrodierte Batterieklemme. Habe ich mit Schleifpapier bearbeitet, geht wieder wunderbar. Der Nehmer von der Kupplung hatte ein Loch. Frau Wagner hat einen neuen geschickt (EUR 127,- inkl. Versand) und der ADAC hat mir beim auswechseln geholfen - wegen Entlüften ging das nicht alleine. Hat 10 Minuten gedauert auf einer Verkehrsinsel irgendwo in Süddeutschland. Irgendwo ist die Kupplung wieder undicht, ich kontrolliere den Behälter vor jeder Fahrt und fülle immer ein bischen DOT 4 nach. An der Hinterachse habe ich jetzt auch mal Öl nachgefüllt - vielen Dank für Eure Tipps zu den Ölsorten, funktioniert alles bestens. Ich habe viel Zeit mit dem Auspuffrohr verbracht, durch die Vibration löst sich immer wieder die Manschette am Übergang vom Krümmerrohr zum Auspuff. Ich habe jetzt noch eine zweite Klemme dahinter geschraubt und es hält ganz gut.

Nächste Woche bespiele ich wieder 3 Freilichtbühnen in Schwäbisch Hall, Jagsthausen und Feuchtwangen, pendle mit dem Bus durchs wunderschöne Kochertal hin zur Jagst und zurück. Geht doch! - Das fahren bringt so viel Spaß!!!

Erst mal soweit, Grüße von der Strasse

Peter

Hallo Peter,

Schon die zweite Woche hab ich den PKW stehen lassen und bin mit RoBi die 400 km nach Bremen auf Baustelle gefahren.

Denke, Ursache für Deinen Spaß am ROBUR ist - wie bei mir - ein Virus.

Schrauben muss ich auch manchmal. Letztens war eine Leitung zur Kupplung undicht - und flux hat ein Roburfahrer (Naviprofi-Jens) mit allem ausgeholfen.

Hier ist eben ein mega Unwetter runtergekommen. Nun hat der WoMo-Stellplatz zwei Furchen, in die man Kartoffeln pflanzen können. Und ich hatte Spaß.

Mach das mal mit einem Hymer...

Und: Die winkenden Passanten hab ich bislang in noch keinem Fahrzeug erlebt, außer im RoBi. Er ist sowas wie "Kontaktspray", wenn wir unterwegs sind.

Sven und RoBi