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Autor Thema: Norwegen 2007  (Gelesen 15157 mal)

Offline matjor

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Re: Norwegen 2007
« Antwort #25 am: Juni 23, 2007, 22:58:57 »
hey danke helmar, hab mir gedanklich paar impressionen geklaut.
die bäckerkisten sind wohl diese platikteile und nur in meiner romantischen phantasie aus holz oder? vielleicht bau ich mir nen bettkasten, vielleicht schau ich nach den kisten ...

sorry übrigens, dass ich deinen reisebericht-thread so verhunzt habe.

viele grüsse!
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Offline Хелмар

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Re: Norwegen 2007
« Antwort #26 am: Juni 26, 2007, 14:12:45 »
ja das sind Plastekisten, aber recht stabil, nicht son Baumarktzeugs. Dann bin ich ja gespannt, wie dein Ausbau aussieht. Stellmal ein paar bilder ein wenn es so weit ist. Du hast ja eine schöne Zwecke.....schönes Teil, ich würd mir ja zu gern so einen neben den Bus stellen  ;D, vielleicht wirds ja noch was...
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Offline matjor

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Re: Norwegen 2007
« Antwort #27 am: Juni 26, 2007, 20:14:25 »
hi helmar,
ist momentan noch ne unansehnliche baustelle, mistwetter momentan, säge raus, säge rein usw. aber wenn durchgewischt ist mach ich mal paar bilder.
ich kann die zwecke noch nicht so loben, werd sehen ob der allrad die 1,5 fensterlängen weniger amortisiert, beneide die b21er bissl um das mehr an platz.

schon mal übers sunflower nachgedacht? so ne roburburg wäre mal was  :)

bis dann!
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Offline Хелмар

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Re: Norwegen 2007
« Antwort #28 am: Juni 26, 2007, 20:34:22 »
Is ja wieder so weit...... :P, außerdem bin ich jetzt nicht so der erstklassige Reggaefan muß ich sagen. Mich kann man mit verzerrten Stromgitarren oder Elektrischer Misik locken. WGT is ja dies jahr ausgefallen für mich wegen Norwegen, aber vielleicht tu ich mir noch Meraluna an oder OBOA (umsonst und draußen), ein Festival für Nachwuchsbands, das ist hier gleich um die Ecke und wenns scheiße klingt hats ja nix gekost außer die Anfahrt und das Bier  ;D
« Letzte Änderung: Juni 26, 2007, 20:37:27 von Helmar »
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Offline matjor

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Re: Norwegen 2007
« Antwort #29 am: Juni 26, 2007, 21:02:32 »
schade, reggae (zugegeben mein favorit) spielt beim sunflower aber nur die 2. oder 3. geige. eigentlich ists ja ein flowerpowerfestival mit zugehöriger rocksatge. keine ahnung warum es dieses jahr auf sunflower umgetauft wurde, flowerpower ist wahrscheinlich schon zu ausgetreten. jedenfalls sind da viele schräge leute und auch viele schräge womos :) und ne gut besuchte goastage haben die auch. allerdings hast du recht, mit dem robur braucht man von berlin bis nach freiberg bestimmt 5 stunden oder? naja egal, kostet halt alles immer n haufen geld und zeit ... deine kostenlos-festivals sind da schon besser. ich wollts nur mal anpreisen weil sich bis jetzt keiner den ich bisher mitgeschleppt habe beschwert hat und gern wieder mitkommt. ich kenn halt kein festival auf dem es so gemütlich ist, alles back2basic, gemeinschaftsduschen, teezelte, lagerfeuer, erdlochsauna, aber genug ... :)

Offline Хелмар

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Re: Norwegen 2007
« Antwort #30 am: Juli 27, 2007, 09:31:12 »
Reisebericht Norwegen 2007


•   27.05.07 Berlin-Kopenhagen (Dänemark)
Um 6:00 in der Früh klingeln Anne und Martin unten. Wir nehmen unsere Rucksäcke und fahren gemeinsam zum Robur, der bereits reisefertig beladen in der Firma steht. Die letzten Kleinigkeiten werden verstaut und im Morgengrauen verlassen wir die Stadt Richtung Fährhafen Rostock, den wir nach 4h Fahrt planmäßig erreichen. Wir sind etwas zeitig dran, weshalb die Abfertigung noch  geschlossen ist und lernen Peter Page kennen, ein Goldschmied aus England, der mit seinem Austin (Höchstgeschwindigkeit 60km/h) in Begleitung seiner Frau die ganze Welt bereist und ebenfalls die Fähre nach Dänemark nahm. Dann gibt es noch Probleme mit dem Ticket. Wir haben Wohnmobil mit entsprechendem Gewicht und Raumbedarf gebucht, doch das gilt nur für Fahrzeuge, die als solche hergestellt werden. Selbstausbauer über 3,5t werden als LKW behandelt, erklärt uns der Mann am Schalter. Wir müssen neu buchen, zahlen natürlich nun mehr, können aber wenigstens das alte Ticket zurückgeben. Das fängt ja gut an, denken wir uns und stellen uns in die LKW- Schlange. Die 2h Fährfahrt nutzen wir, um etwas zu essen und uns mit den neuen Preisen anzufreunden. Bei immer noch diesigem Wetter erreichen wir am späten Nachmittag Kopenhagen. Wir besuchen die Meerjungfrau und besichtigen den schönen Altstattkern. Für die Übernachtung fahren wir zu Citycamp, ein Camperplatz mitten in Kopenhagen, direkt am alten Hafen gelegen. Offenbar erwecken wir mit unserem blauen Ungeheuer, die Sympathie des Platzbetreibers, wir zählen ihm unsere letzten Dänischen Kronen hin, um die Gebühr von 350;- zu begleichen. Uns fehlen ein zwei Kronen, die wir ihm schuldig bleiben dürfen, wir hatten sehr sparsam getauscht. Dann erzählt er uns noch von seiner Studentenzeit, von seiner Abneigung gegen Plastikcamper, von den Preisen in Dänemark und fragt uns nach unserem Reiseziel. Wir müssen die Karte rausholen und sofort wird unser Kurs korrigiert. Ein netter Mensch, wir machen essen und sinken erschöpft in unsere Matratzen.

•   28.05.07 Kopenhagen-Steinige (Schweden)
Es gibt noch vieles, was zum Verweilen in Kopenhagen einladen würde, doch wir erinnern uns wieder an unser Reiseziel und machen uns auf den Weg. Es regnet. Wir befolgen den Rat des Platzwartes und nehmen nicht die Brücke nach Schweden, sondern weiter nördlich in Helsingor die Fähre nach Helsingborg. Die Brücke ist um ein vielfaches teurer und bei der schlechten Sicht auch nicht wirklich eine Sensation denken wir uns. In Helsingor besichtigen wir noch eine Festung, sowie die alte Innenstadt. Dann geht’s mit der Fähre nach Schweden, es klart auf. Wieder auf dem Festland, nehmen wir die Landstraße am Meer entlang Richtung Norden. Wir machen bei herrlichem Wetter einen Abstecher zum Sofiero, das ist die königliche Sommerresidenz mit einer wunderschönen Gartenanlage. Auf dem Parkplatz wird danach das erste Fass angestochen Es stellt sich bereits die felsige Landschaft ein, die uns in ihren vielen verschiedenen Erscheinungsformen die nächsten zwei Wochen begleiten wird. Es dämmert bereits, als wir an einem Parkplatz direkt am Meer in Steinige unser Quartier aufschlagen. Wir grillen vor einem herrlichen Panorama mit Sonnenuntergang, das erste Bierfass wird geleert.

•   29.05.07 Steinige- Göteborg- Marstrand
Es regnet. Martin stellt fest, dass unsere Frühstücksorgien den Zeitplan sprengen. Wir machen die Morgenwäsche und setzten unsere Reise fort. Immer am Meer entlang schlängelt sich die schmale Straße. Hin und wieder klart es auf und hin und wieder stoppen wir um die schöne Aussicht zu fotografieren. Bei diesigem Wetter besichtigen wir Göteborg, sehen einen alten Dreimaster ablegen, bewundern neue wie alte Architektur, ein sehr geschmackvoller Ort. Dann kaufen wir noch frischen Fisch in der Fischerkirche und setzten die Fahrt fort. In Marstrand, einem Urlaubsort für besserverdienende möchte man meinen, schlagen wir unser Lager auf. Es gibt Fisch, perfekt zubereitet von Martin. Wir trinken das offene Fass aus, und auch für die Damen gibt es heute Alkohol. Anja ist etwas betrunken, als wir entscheiden schlafen zu gehen.

•   30.05.07 Marstrand- Drobac (Norwegen)
Es wird ausgiebig gefrühstückt und wir brechen auf nach Drobac. Denn dort wohnen der Weihnachtsmann und der Bruder von Anne. Wir lassen uns natürlich das Weihnachtsmannpostamt nicht entgehen und schreiben auch ein paar Karten, die hoffentlich um den 24. herum bei verschiedenen Verwandten und Bekannten ankommen. Nebenbei gibt es dort den Üblichen Weihnachtsklimbim das ganze Jahr über. Wir suchen das Haus des Bruders und machen mit den ersten richtigen Bergen Bekanntschaft. Die Tachonadel sinkt das erste mal steigungsbedingt unter die 40km/h Marke, hin und wieder fahre ich rechts ran, um den sich aufstauenden Verkehr hinter mir durchzulassen. Oft bedankt man sich durch kurzes Hupen. Wir finden das Haus in hellem Durcheinander, Peter zieht nämlich gerade aus und die neuen Bewohner bereits ein. Nebenbei wechselt er grad die Bremsbacken beim Golf. Wir kochen im Haus und trinken hochprozentiges bis Anja einfällt, dass sie ihre Tasche in einem Cafe in Drobac hat liegen lassen. Der Golf ist zerlegt, Martin und ich haben zu viel getrunken und Anja will nicht mit dem Robur fahren. Letztendlich hat sich dann doch noch ein Auto angefunden, Anja musste selbst fahren, der Peter und sein ungarischer Kollege  mussten auch mit, da sie sich auskannten im Ort. Wir haben weiter getrunken. Anja kam freudestrahlend mit ihrer Tasche zurück und dann war auch schon Schlafenszeit.

•   31.05.07 Drobac- Oslo- Skien
Als wir aufstehen, sind die Hausbewohner bereits alle zur Arbeit gefahren, wir nutzen die Gelegenheit um nochmals zu Duschen und brechen dann, wie immer bei diesigem Wetter, auf Richtung Oslo. Nach Nervenzehrender Suche finden wir auch eine Minilücke in die wir den Bus falten können und besichtigen die alte Festung, die Hafenpromenade sowie das Rathaus, welches eine sehr schöne Eingangshalle haben soll, die uns aber leider verschlossen bleibt. Ein bisschen erinnert mich das auch an den sozialistischen Baustil. Im Hafen hatte gerade die „Star Princes“ festgemacht, ein unglaublich großer und hässlicher Luxusliner. Jetzt wollen wir uns noch Gammel- Oslo (gammel=alt) ansehen, aber wir müssen quasi im Laufschritt durch das Freiluftmuseum, da ja hier um 17:00 alles zu macht. Ein bisschen schade, denn die Ausstellung ist sehr umfangreich und interessant. Wir lassen Oslo hinter uns und fahren über Drammen nach Skien, wo wir bei Einbruch der Dunkelheit einen Camperplatz ansteuern. Es wird gekocht, gegessen und anschließend gespielt bis wir todmüde in die Betten fallen.
« Letzte Änderung: Juli 27, 2007, 09:49:19 von Helmar »
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Offline Хелмар

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Re: Norwegen 2007
« Antwort #31 am: Juli 27, 2007, 09:32:06 »
•   01.06.07 Skien- Kongsberg
Heute besichtigen wir den Telemakskanalen. Das ist ein schiffbar gemachter Kanal. Der über mehrere, teilweise sehr schöne alte Schleusen verfügt. Daneben hin und wieder ein kleines Wasserkraftwerk. Wir fahren entlang der Schleusentreppe und besichtigen drei von ihnen, wobei wir auch einen alten Dampfer (Victoria) sehen, mit dem man diese tour auf dem Wasserwege machen kann. Auf der anderen Seite geht’s auf einer kleinen Nebenstraße zurück. Weiter geht’s zur größten Stabkirche von Norwegen, nach Heddal. Der Anblick der düster erscheinenden Kirche inmitten des Friedhofes hat bei Regen einen ganz besonderen Reiz. Anne und Martin kennen die Kirche bereits, weshalb ich sie mit Anja allein besichtige. Die imposante Bauweise, der Geruch von geteertem Holz und die verblassten Wandmalereien versetzten uns in längste vergangene Zeiten. Nebenan gibt es noch ein kleines Museum zur Kirche und eine Bäckerei. Wir essen Kuchen, der einen zugegeben nicht gerade umhaut und gehen anschließend in die Ausstellung. Leider haben wir uns noch nicht an die Ladenschlusszeiten (17:00!) gewöhnt und müssen unseren Museumsbesuch vorzeitig abbrechen. Also ziehen wir weiter und beziehen auf einem Zeltplatz in Kongsberg Quartier. Der Zeltplatz hat uns alle nicht so überzeugt und auch die Bewohner kommen einem nicht geheuer vor, hauptsächlich Engländer und Holländer. Egal es regnet sowieso. Nach dem essen machen Anja und ich noch einen kurzen Spaziergang in den Wald. Ich rauche noch eine Pfeife und dann gehen wir schlafen.

•   02.06.07 Kongsberg- Geilo
Das Frühstück fällt heute etwas spartanischer aus, da wir uns sputen müssen. Wir wollen rechtzeitig um 9:00 die erste Führung in der Silbermiene von Kongsberg mitmachen. Kongsberg ist ein traditioneller Bergbauort in Norwegen. Wir setzen uns also in die eisernen Wagen, fahren ausgestattet mit Ohrstöpseln, unter furchtbarem Getöse ins Innere des Berges und besichtigen einen Teil des Stollens, sowie die dort befindliche Technik. Viel deutsches übrigens. Nach Kongsberg steht unsrem Fahrzeug ein Härtetest bevor, wir befahren die 7 Pässestraße Richtung Norden. Kilometerlang geht es nur steil bergauf, seltener werden auf den schmalen Hängen die Ausweichmöglichkeiten, die wir hin und wieder nutzen, um den sich hinter uns aufstauenden Verkehr durchzulassen. Der Tacho zeigt 30 und der Motor brüllt uns ins Ohr, bis wir den Kamm erreichen, um dann mit gleichem Gefälle in die Tiefe zu stürzen. Selbst der Motor vermag es nicht, den Bus auf angemessenes Tempo zu zügeln, zu oft müssen wir mit der Bremse korrigieren, was uns letztendlich eine Zwangspause beschert um diese abzukühlen. Für die Strapazen der Fahrerei werden wir jedes Mal mit herrlichen Aussichten belohnt, die wir bei unserem Reisetempo ausreichend genießen können. Unser Ziel für heute ist Geilo, ein bekannter Ort für Skitouristen. Deutlich sind die Pisten an den Berghängen auszumachen. Der Zeltplatz liegt direkt im Tal und es bietet sich an noch eine kleine Wanderung im Tal vorzunehmen. Wir folgen einer ausgeschilderten Route. Ein überfluteter Weg zwingt Anne und Martin schließlich zum umkehren, wir stellen uns der Kneippkur und laufen weiter. Später treffen wir uns am Bus wieder und grillen lecker Polser und Hähnchenschenkel.

•   03.06.07 Geilo- Egge
Die Strecke führt uns weiter über wunderschöne Pässe nach Egge. Heute haben wir hauptsächlich Fahrstrecke vor uns. Anja ist schon etwas ungehalten, weil sie nicht gern so lange im Bus sitzt, aber da muß sie wohl durch. Oben ists noch fast Winter, wir fahren durch Schneebedeckte Hochebenen mit zugefrorenen Seen. Unglaublich, da es auch dort oben recht warm ist. Wir nutzen den kurzen Halt für eine Schneeballschlacht. Kurz hinter Egge finden wir einen kleinen Zeltplatz direkt im Tal an einem See. Wir machen Essen, trinken noch etwas und lassen uns vom allgegenwärtigen Wasserfallrauschen in den Schlaf wiegen.

•   04.06.07 Egge- Geiranger
Die schönen Passstraßen führen uns weiter, auf den Bergkämmen immer wieder Schnee, manchmal meterhoch. Die Landschaft in den Bergen ist fremdartig, fast phantastisch. Karg aber doch irgendwie reizvoll wirken die Hochebenen mit ihrem spärlichen Baumbewuchs. In einem schneebedeckten Tal halten wir für ein Foto und können zufällig eine Herde Karibus beobachten, die vorbeizieht. Als ein Auto kommt sind sie fort. Wir schlängeln uns am Fels entlang dem Geirangerfjord entgegen. Hier ist alles schön, nicht nur die Landschaft, sondern auch die Parkplatztoiletten. Mehrmals stoppen wir auf der Abfahrt, um die Imposante Aussicht und die faszinierenden Panoramen einzufangen. In Geiranger angekommen nehmen wir den Zeltplatz, den dort vermutlich alle aufsuchen, direkt am Wasser. Alles sehr touristisch hier und beängstigend viele deutsche in ihren weißen Hymermobilen. Wir werden von einem Deutschen auf unser Fahrzeug angesprochen, der uns Anerkennung für unseren Mut spendet. Nach seinen Abschiedsworten „der jute Ello mensch, hier in Norwegen“ spare ich mir die Richtigstellung „LD“ und platziere die alte Raupe direkt am Wasser neben einem kleinen Zelt. Ich dachte mir das passt am ehesten zusammen. Den Darmstädtern 30m hinter uns haben wir offensichtlich die tolle Aussicht von ihrer Hymer- Terrasse versaut, die sie hier offensichtlich mitgebucht hatten, kann Martin ihrem Gebrabbel im vorbeigehen entnehmen. Naja es gibt schlimmeres denken wir uns. Nach dem Essen machen wir noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort und die angrenzende Landschaft.

•   05.06.07 Geiranger- Alesund
Als wir aufwachen hat vor unserer Tür ein riesiger Pott von Kreuzfahrtschiff, die „Costa Atlantica“ festgemacht. Wir frühstücken davon unbeeindruckt und fahren zum Hafen von Geiranger. Jetzt geht’s mit dem Bus aufs Schiff. Wir machen eine 1,5h Rundfahrt durch den Geirangerfjord und sehen dabei etliche schöne Wasserfälle, verlassene Bauernhöfe und eindrucksvolle Panoramen. Anschließend fahren wir durch bis Alesund. Dort besichtigen wir den Stadtkern des schmucken Hafenstädtchens und lassen es uns nicht nehmen, auf den städtischen Aussichtspunkt zu klettern. Wir erkennen eine Japanische Reisegruppe wieder, die wir schon auf dem Schiff im Geirangerfjord gesehen haben und stellen fest, daß man hier also auch mit dem Bus hochkommen muß. Egal, Martin und ich ordern erstmal Bier im Gipfelcafe´, denn es ist heiß und wir haben ja schließlich Urlaub.
Wir fahren weiter zu der nahe gelegenen Insel Vigra, wo wir den eingezeichneten Zeltplatz direkt an der Inselspitze in Synes ansteuern wollen. Wir stellen fest, daß die Berechnung der Maut Glückssache ist und wesentlich vor der Tagesform des Kassierers abhängt. Außerdem kann es sich günstig auf den Preis auswirken, wenn hinten jemand schläft. Wir drücken unseren Obolus ab und befahren die stinkende Meeresunterführung, in der es nach Abgasen und Abwasser müffelt. Wieder am Tageslicht durchkreuzen wir die Insel und stehen schließlich vor einer verwitterten Ferienanlage aus den Siebzigern. Es muß lange her sein, daß hier der letzte Gast gegangen ist. Martin sucht ein Lebenszeichen im Haus und findet. Der junge Mann meint es wird umgebaut und es ist seit letztem Jahr geschlossen. Er kann uns nichts bieten, hätte aber nichts dagegen wenn wir hier nächtigen. Ok wir nehmen an und suchen uns ein Plätzchen an der äußeren Ecke des Hofes. Hinter dem Hof steht der alte Leuchtturm direkt auf einem Felsen. Wir wandern am felsigen Ufer entlang, inspizieren den Leuchtturm und beobachten Meerestierchen in den Prielen. Als wir zum Bus kommen stellen wir fest, daß es nach Klärgrube riecht und entscheiden uns für einen Standortwechsel. Vermutlich hat dort jemand seine Grube leer gepumpt. In unmittelbarer Nähe des Leuchtturmes ist unser neues Nachtquartier und die Aussicht ist auch viel schöner, beinahe romantisch. Wir freuen uns auf das warme Abendbrot, denn draußen ist es ziemlich windig und kalt. Man macht es sich gemütlich bei Bier oder Wein. Da Vigra der nördlichste Punkt unserer Reise ist, lasse ich es mir nicht nehmen um Mitternacht ein Bild zu machen. Es ist die Zeit der weißen Nächte.

•   06.06.07 Alesund- Sande
Wir setzen unsere Reise fort Richtung Bergen. So lange wir können nutzen wir die kleine Straße, die direkt am Meer entlang geht. In Sande finden wir einen kleinen aber sehr gepflegten Zeltplatz an einem Hang. Es wird gekocht und gegessen. Anschließend mache ich mit Anja noch einen Spaziergang in den nahe gelegenen Wald. Anne und Martin sind auch ein Stück gelaufen, Martin hat sich doch prompt eine Zecke zugezogen, die natürlich sofort fachgerecht entfernt wurde.

•   07.06.07 Sande- Bergen
Wir setzten unsere Reise fort und wühlen uns durch den Stadtverkehr von Bergen. Bergen, so denke ich ist Norwegens heimliche Hauptstadt, sozusagen das Berlin von Skandinavien. Zumindest an Kultur und Lebensgefühl hat Bergen einiges mehr zu bieten als Oslo. Wir nehmen einen Camperplatz direkt in der Stadt am Wasser. So sind wir schon mal das Auto los und können uns zu Fuß ungehindert in der Stadt bewegen. Zuerst machen wir einen Ausflug mit der Floi- Bahn (Standseilbahn) auf den Aussichtsberg von Bergen. Oben gibt es auch eine ausgedehnte Parkanlage die wir zu einem Spaziergang unter schattigen Bäumen nutzen. Es wird das Fuggerhaus besichtigt, allgemein die Uferpromenade mit den alten hölzernen Handelshäusern, die auf jeder Bergen- Postkarte zu sehen sind und da wir ja im Urlaub sind gehen wir abends mal richtig schön essen. Wir finden ein gemütliches Restaurant und ordern leckere Fischgerichte, in der stillen Hoffnung norwegischen Fisch auf den Teller zu bekommen. Nach dem ausgezeichneten Essen und ein bis zwei Bier später machen wir uns auf den Weg zu unserem rollenden Heim. Dort angekommen genießen wir die letzten Sonnenstrahlen vor dem Bus direkt am Wasser. Es gibt Wein und den letzten guten Schnaps. Wir beobachten einen Fischer, dessen Bootsmotor ulkige Geräusche macht. Nach Expertenmeinungen handelt es sich hier um den seltenen Halbzylindermotor, den man eindeutig an seinem Klang erkennen kann. Die Zeit mahnt uns schlafen zu gehen und so beeile ich mich, denn die Dusche ist gerade frei. Als ich zurück bin stehen zwei Engländerinnen vor dem Bus, die sich mit Anja unterhalten. Vorgestellt werden sie mit „rich bitch und „sister of rich bitch“. Jetzt folgt jede Menge Seemannsgarn, der uns von den Engländerinnen aufgetischt wird. Martin ist bereits im Bett und rollt nur noch mit den Augen. Mir ist die Sache auch nicht geheuer aber die vier Frauen scheinen sich gut zu unterhalten. Erst will die eine den Bus kaufen, dann will die Schwester bei uns schlafen usw. jetzt wird es echt zu fett und Anne schmeißt sie freundlich aber bestimmt raus. Phu… endlich Ruhe, endlich schlafen. Komisches Volk diese Engländer……tzzz….

•   08.06.07 Bergen- Eidfjord
Das Frühstück nehmen wir diesmal auf dem Fischmarkt ein und da wir da keinen Kaffee bekommen, kehren wir anschließend noch in einer Bäckerei ein. Wir besuchen das Aquarium von Bergen, Anne und Anja gucken beim Robbenfüttern zu, ich erkenne den Fisch wieder, den ich gestern auf dem Teller hatte. Steinbeißer schmeckt lecker aber guckt immer etwas grimmig. Nebenbei lerne ich alles Mögliche von Martin, seines Zeichens leidenschaftlicher Angler, über unsere Meeresbewohner. Wir beschließen für das Essen frischen Fisch zu kaufen um diesen unterwegs auf einem gemütlichen Rastplatz zu verzehren und schlendern zurück zum Bus. Ein paar Kilometer hinter Bergen finden wir auch einen schönen Platz mit Flüsschen und Sitzgelegenheit. Das Wetter ist herrlich es wird draußen gedeckt. Martin unser Bordsmutje verwandelt die glitschigen Klumpen in eine leckere Fischmalzeit. Nachdem wir unsere Bäuche voll geschlagen haben und noch etwas Rast machen sitzen wir wieder auf. Unser Nachtlager schlagen wir in Eidfjord auf.

•   09.06.07 Eidfjord- Lofthus
Unsere Route führt uns heute über den Voringfossen. Das ist ein eindrucksvoller Wasserfall, zu dessen Fuß wir wandern. Auf dem Pfad dorthin läuft man an den Trümmern eines vom Pass abgestürzten LKW´s vorbei. Ein Flugzeug soll dort auch mal abgestürzt sein. Wenn man direkt zum Wasserfall will muß man eine etwas klapprige, aber intakte Hängebrücke überqueren, die eigentlich gesperrt ist. Direkt bis zum Fuß des Wasserfalls vorzudringen ist fast unmöglich, da man bereits in der Nähe klitschnass wird, dort hört dann auch der Pfad auf und das Gelände wird echt schwierig. Nach dieser kleinen Exkursion geht’s weiter Richtung Lofthus durch ein Gebiet in dem hauptsächlich Obst angebaut wird. Etwa wie Weinberge sind die Plantagen an den Hängen angelegt man sagt hier sei der Obstkorb von Norwegen. Lufthus ist ein kleiner Ort mittendrin und der schöne aber recht teure Zeltplatz liegt direkt in einer alten Obstplantage in den Hängen. Wir suchen uns ein Schattenplätzchen unter alten Kirschbäumen, denn die Sonne brenn schon wieder mit unverminderter Kraft auf uns nieder. Der Tag ist noch jung und so beschließen wir die Wanderung zum nahe gelegenen „Nosi“ über die Mönchstreppen noch heute zu machen. Also wieder die Siebenmeilenstiefel an und los geht’s. Der Weg wird schnell steil und steiler, immer wieder kreuzen kleine Bäche mit klarem Wasser an denen man sich erfrischen und etwas trinken kann (besser als die warme Brühe aus der Plasteflasche). Anne muß sich ja etwas schonen und fällt deshalb mit Martin bald zurück. Wir laufen weiter, erreichen die Mönchstreppen endlich. Unzählige Stufen aus unbehauenen Granitblöcken zwischendurch etwas Weg dann wieder Stufen. Irgendwann erreichen wir das „Nosi“, was auch immer das sein soll, denn außer einer bestechenden Aussicht hab ich da nichts Spektakuläres gesehen. Wir tragen uns in das Buch eine und laufen nach kurzer Pause weiter. Anne und Martin kehren an dieser Stelle bereits wieder um, aber wir werden sie beim Abstieg wieder einholen. Wir überschreiten unterdessen die Baumgrenze und betreten eine fremdartige Landschaft aus Moosen, Fels und Sträuchern. Wir laufen noch bis zu dem großen Wasserfall, der dort in die Tiefe stürzt und die imposante Berglandschaft perfekt in Szene setzt. Der Abstieg ist anstrengend und geht merklich auf die Gelenke, wir sehnen uns nach einem geraden Weg und freuen uns als wir Anne und Martin finden, die uns am Nosi eine Nachricht über ihre Rückkehr hinterlassen haben. Erledigt und etwas lädiert schlagen wir am Zeltplatz auf, das war ein Trip. Heute werden wir alle gut schlafen denke ich.

•   10.06.07 Lofthus- Preikestol
Die Strecke führt heute am Gletscher Buabreen bei Odda vorbei. Wir halten dort und lassen uns die schöne Wanderung zum Gletschersee nicht entgehen. Man kann sich hier natürlich auch mit dem Bus hochkutschen lassen, wie es die Japanerreisegruppe gemacht hat. Der Weg ist neu angelegt und eigentlich sehr schön, doch hat das voll touristisch erschlossene Naturdenkmal etwas den faden Beigeschmack von Massentourismus. Man kommt natürlich auch nicht richtig an die Gletscherzunge ran, ist ja auch viel zu gefährlich. Zurück auf dem Parkplatz erquicken wir uns noch in einer kleinen Wirtschaft und setzen die Fahrt fort. Die Fahrstrecke ist wieder mal anspruchsvoll und vielleicht haben wir auch etwas zu ausgiebig Picknick gemacht, denn es ist bereits nach 22h als wir auf dem Zeltplatz Preikestol einrollen und der Diesel die Leute aus den Betten dröhnt. Wir lesen von Strafe bei unterlassenem Check in und suchen den Platzwart. Der wird von Martin gefunden und lässt sich auch noch zu einem Mitternachtscheckin vergewaltigen. Jetzt haben aber auch wir genug für heute und so gehen wir zur Ruh in Morpheus Armen.
« Letzte Änderung: Juli 27, 2007, 09:50:20 von Helmar »
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