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Diskussion => Allgemeines => Thema gestartet von: cleonele am April 07, 2014, 07:20:05

Titel: schnelle Achse... wie zu erkennen ?
Beitrag von: cleonele am April 07, 2014, 07:20:05
Hallo liebe Gemeinde,

könnt Ihr  mir erklären, wie ich rein äußerlich an der Achse erkennen kann, ob es sich um eine so genannte "schnelle Achse" handelt. Wieviel Zuwachs an Geschwindigkeit sind beim Einbau einer schnellen Achse zu erwarten? Wo liegen im Offroadeinsatz die Nachteile? Sind diese so nachteilig, das ich besser den Gedanken, an meinem 2002A die Achse zu tauschen, um auf der Autobahn besser mithalten zu können, überdenken sollte?

LG  Jan
Titel: Re: schnelle Achse... wie zu erkennen ?
Beitrag von: Chrischan am April 07, 2014, 16:11:28
Jan, am Typschild auf der Achse.

Je größer das Übersetzungsverhältnis, desto mehr Kraft kannst Du auf die Räder aufbringen, desto langsamer fährt der Wagen - grundsätzlich. Ergo je kleiner das Übersetzungsverhältnis, desto schneller der Wagen - wenn, ja wenn da nicht die Fahrwiderstände wären. D.h. cw-Wert, Gewicht und Rollwiderstand (Reifen, Antriebsstrang) setzen dem Vortrieb irgendwann ein Ende, vor allem wenn die eingehende Motorleistung nicht entsprechend erhöht werden kann.

Im 2002A haste ein Übersetzungsverhältnis von 5,83 in den Differenzialen, d.h. die meiste Kraft an den Rädern, demzufolge biste am langsamsten (theoretisch). Bei rund 80km/h sollte da bei einem gut gehenden Motor Schluss sein. Die 5,17er-Übersetzung sollte auch noch gehen, allerdings hängt es dann tatsächlich von der Motorleistung, dessen Drehfreude und vom tatsächlichen Ladungsgewicht ab, ob er die 80km/h-Marke knackt und hält (!!!). Da müssen mal die Leute ran, die mit dieser Übersetzung praktische Erfahrung haben. Wenn ich das recht in Erinnerung habe, ist das schon fast zu lang am 2002er?

Kürzer würde ich nicht übersetzen.

Eine andere Möglichkeit bestünde mit Änderung in der Reifengröße, d.h. Erhöhung des Abrollumfanges, was einer Änderung im Übersetzungsverhältnis entspricht und mit Abstand die günstigste Variante ist, denn Reifen mußt Du so oder so irgendwann wechseln.

Größtes Manko sind die relativ schwachen Motoren, denn 75 (68) PS bleiben 75 (68) PS, egal welche Komponente Du nach der Kupplung änderst und alle anderen Faktoren ändern sich regelmäßig (Streckenprofil, Seiten-, Gegen- oder Rückenwind, Beladungszustand).

Zu den Nachteilen - je größer die Reifen, desto mehr Gewicht ungefedert, desto größer die Lenkkräfte an den Hebeln, etc. - also ist dort dem ganzen auch ein techn. Riegel vorgeschoben. Dazu kommt genau wie bei einer Änderung bei den Differenzialen eine Erhöhung der Minimalgeschwindigkeit und eine entsprechend prozentuale Verringerung der Antriebsleistung pro Rad, was bei tatsächlich schwerem Gelände einen erhöhten Kupplungsverschleiß mit sich bringt.

Fährst Du nur mal nen Feldweg, erhöht sich lediglich die Blümchenpflückgeschwindigkeit während der Fahrt ;)

Um sinnvoll auf der Piste mitzuschwimmen, brauchste schon an die 100PS bei gleicher Drehzahl und ca. 260Nm an der Kurbelwelle - ich empfehle BF4L913, ZF S5/35 mit 0,75er Übersetzung im 5. Gang, einem passenden VTG und passende Differenziale ;)  Der LO ist dafür einfach nicht gebaut, bzw. wirste Dein Ziel des Mitschwimmens ohne Leistungssteigerung nicht erreichen, zumindest nicht beim 2002er. Der Bus vom Kumpel mit 913er Deutz läuft entspannte 90km/h und zuckt nichtmal bei Steigungen merklich. ;)

Das Übersetzungstool ist leider offline, da hättest Du schön spielen können.
Titel: Re: schnelle Achse... wie zu erkennen ?
Beitrag von: cleonele am April 07, 2014, 18:37:10
Hallo Chrischan,

vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung. Freunde haben noch mehrere Achsen auf Lager, jedoch finde ich auf diesen keine Typenschilder. Deshalb meine Frage, ob es rein äußerlich erkennbare Unterschiede  bei den Achsen gibt. Das mit der Radgröße habe ich mir bei Kochi schon einmal ansehen dürfen. Ist tatsächlich eine Überlegung wert.
LG  Jan
Titel: Re: schnelle Achse... wie zu erkennen ?
Beitrag von: Chrischan am April 07, 2014, 18:53:47
Wenn kein Typschild vorhanden ist, kannste nur durch Drehen und mitzählen der Umdrehungen an Ein- und Ausgangswelle die Übersetzung ermitteln.
Titel: Re: schnelle Achse... wie zu erkennen ?
Beitrag von: cleonele am April 07, 2014, 19:03:20
ja..., das werde ich dann wohl tun müssen. Danke!!