Robur - Forum
Diskussion => Allgemeines => Thema gestartet von: achim2012 am September 26, 2013, 16:50:47
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Hallo Zusammen!
Habe da mal eine Frage, zu der sicher einer hier ne Antwort weiß :)
Und zwar ist im Ello ja nun ein Fiat-Iveco Motor, der Wassergekühlt ist und natürlich keine Unterdruckpumpe hat, da der alte LKW druckluftgebremst war... Beim Durchstöbern nach Unterdruckpumpen ist mir aufgefallen, dass die alle an den Motor angeflanscht werden und scheinbar auch darüber mit Öl versorgt werden. Ist es denn sinnvoll möglich, das auf Riemenantrieb umzurüsten? Oder gibt es da andere Ideen??
Schöne Grüße,
Achim
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Der Deutz Motor im LD3004
hat eine Riemengetriebene Unterdruckpumpe die wird über den Ölkreislauf mitgeschmiert.
Gruß Uwe
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Ah, alles klar und danke! Wo mag man denn sowas am schlauesten bekommen?? Bei ebay findet man z.B. fast nur Sachen aus dem Auto oder Transporterbereich...
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Hallo,
es gibt Lichtmaschinen z.B. bei Opel und Ford die haben eine Unterdruckpumpe mit dran. Man muss lediglich den Ölkreislauf herstellen.
Sollte dein Motor einen serienmäßig verbauten Kompressor dran haben kannst du diesen auch als Unterdruckpumpe benutzen, sofern Du diesen nicht für was anderes vorgesehen hast. Ersatzweise geht auch eine elektrisch betriebene Unterdruckpumpe.
Gruß Torsten.
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Torsten - das klingt interessant mit dem Kompressor, erzähl mal?
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Hallo Chrischan,
einfach nur den Ansaugschlauch des Kompressor an den Unterdruckanschluß des BKV. Der Kompressor macht auf diese Weise so -0,8 bis - 0,9 bar je nach dem wie der
Verschleißzustand des Kompressors ist. Aufpassen solltes Du aber trotz alle dem da der Lo orginal in der Unterdruckleitung eine Blende verbaut hatte. Ggf. muss die Blende
mit ein gebaut werden, dass merkst Du auf jeden Fall beim ersten Bremsen wenn die Bremse voll reinauhen wird. Sollte der Unterdruck trotz Blende zu stark auf den BKV wirken dann kann man über eine kalibrierte Bohrung oder ein einstellbares Ventil den Unterdruck hinter der Blende verringern. Dazu benötigs Du dann noch ein Manometer.
Eine Zeit lang bin ich so rumgefahren und das Ganze hat auch wunderbar funktioniert. Heute hab ich am Kompressor wo an meinem Motor die Servopumpe mit dran hing die Unterdruckpumpe verbaut da der Kompressor bei mir eine andere Aufgabe bekommen hat.
Gruß Torsten
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Hi,
die OM314 haben z.B. einen kleinen Kompressor am Block. Bei den alten Düdos hat der am BKV gesogen und in die Ölwann "geblasen". Bei größeren Fahrzeugen (in den LPs ??) hat man den dann als Kompressor betrieben für die Bremsanlage.
Ich habe nen OM314 drin und der zieht einfach am BKV. Suche aber auch noch eine Lösung dass ich ihn als Kompressor nutzen kann.
@ Entenrudi: Was hast du denn jetzt als Unterdruckpumpe?
Grüße
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Dann zieht quasi der Kompressor über den Unterdruckanschluss des BKV seine Luft. Kann man den dann trotzdem noch als Kompressor als solchen nutzen - es geht hierbei um zwei 25l Druckkessel für Watanlage, Schlagschrauber oder eben zum Reifen befüllen, also eigentlich kein Dauerbetrieb nötig, nur Füllung im Bedarfsfalle...
Sollte gehen - mit Drücken hab ich's nicht so ;)
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Genau den Gedanken hatte ich auch! ....funktioniert aber nicht...
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...weil der Luftstrom über den BKV nicht ausreicht, um die Luft zu komprimieren?
Dann Kugelhahn dazwischen und im Bedarfsfalle eben Frischluft pumpen lassen aber ob das dem TÜVer gefällt, wann man quasi per Handsteuerung die Funktion des BKV außer Kraft setzen kann?
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korrekt! Auch den gedanken hatte ich schon ....aber noch nicht probiert!
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Das wäre sicher auch TÜV-konform realisierbar, bspw. mit elektromagnetischem Ventil über die Handbremse bspw., dass eben eine Ansaugung aus dem Freien nur bei gezogener Handbremse funktioniert? Muß man mal schaun...
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Ich denke auch ....dass das konform realiesierbar ist. Fraglich ist nur der Aufwand und der Willen des Prüfers ::)
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Gibt es denn eigentlich schon Feldversuche und Erfahrungen mit den Lima Vakuumpumpen?
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Hallo onkel toms,
ich hab eine Unterdruckpumpe eines Opel drin, von welchen kann ich aber nicht sagen. Ich weiß nur, es ist eine Flügelzellenpumpe und vom Aufbau her gab es bei meinen Voraussetzungen die wenigsten Probleme die Pumpe zu integrieren.
Feldversuche mit Lima und Unterdruckpumpe beim LO wirst Du wohl keine finden es sei denn, Du baust Dir so ein Ding ein. Das war für mich auch mal eine Überlegung.
Das Thema ist dem Magnetventil funtioniert auch, man muss allerdins einen Schließer haben und einen öffner haben. Dieser Schließer und der Öffner müssen gemeinsam über die Fußbremse und nicht über die Handbremse arbeiten . Konkret heist das wenn man die Fußbremse betätigt muss das Magnetventil ( Schließer) die Frischluft absperren damit Unterdruck zum BKV aufgebaut wird. Der Öffner sitzt auf der Druckseite des Kompressor und macht den Weg ins freie auf. Der Öffner sollte so sein, dass er die Leitung Richtung Drucktank beim Arbeiten zu macht oder man verwendet ein Rückschlagventil auf der Druckseite. In diesem Fall kann man die Lufttanks seperat füllen.
Hab noch vergessen, ein Überdruckventil muss auch noch mit rein. Mit dieser Variante sind die/ der Luftank immer voll und ein von Hand umschalten entfällt.
Die überschüssige Luft, die durch das Überdruckventil entweicht, kann man im Abgaskrümmer enden lassen.
Gruß Torsten
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Die Idee mit dem Kompressor kam mir auch schon - dachte aber, das würde so nicht gute gehen... das mit der kombinierten Lima/Unterdrockpumpe ist aber auch ne schöne Idee! Danke euch für die guten Vorschläge!
Grüße, Achim
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Hallo Chrischan,
ich hab noch mal über die Idee mit der Handbremse nachgedeacht, das funktioniert auch.
Um die Sache im Betrieb kompfortabel zu machen kann ich nur empfehlen ein Magnetventil zu verwenden welches bei gezogener Handbremse den Ansaugkanal des Kompressors aufmacht.
Gruß
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So dachte ich mir das auch.
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könnte man sogar mechanisch lösen....mit nem anschlag am handbremsgestänge z.B.
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Ja, sicher - wobei mir da gerade der Gedanke aus der reinen Definition kommt, "zwei voneinander unabhängige Bremsen" - über die Handbremsregelung haben beide Bremsen direkten Einfluss aufeinander - ich denke, da könnte der Hund begraben liegen.
Dann doch wohl eher eine Zwangsschaltung bspw. über die Mittelstellung VTG beim Allrader - auch das ginge elektrisch oder mechanisch.
Leerlaufstellung am Wechselgetriebe funktioniert nicht - nehme ich den Gang raus, fehlt der Unterdruck - keine Alternative...
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Hallo Leute,
weshalb denkt Ihr so kompliziert? Wenn die Handbremse gezogen ist kann ich nicht fahren, also funktioniert die Lösung mit dem Handbremshebel nur bei Stillstand des Fahrzeugs. Darüber hinaus funktioniert die Bremsanlage auch ohne die Unterstützung des BKV, man muss eben nur etwas kräftiger die Bremse betätigen.
Der Unterdruck muss auch nur dann am BKV anstehen wenn die Bremse betätigt wird. Das heisst konkret wenn ich über zwei Magnetventile gehe, einen Öffner (Ansaugrohr Kompressor) und einen Schließer (druckseitig Kompressor) der Richtung Vorratskessel zu macht und gleichzeitig nach aussen öffnet hab ich innerhalb einer zentel Sekunde Unterdruck am BKV. Als Impulsgeber für diese ganze Schaltung benutze ich den Bremslichtschalter mit dem ein Relais angesteuert wird welches die beiden Magnetventile antaktet. Der Bremslichtschalter schaltet schon bei geringen Druckanstieg, so dass genügend Zeit für die Schaltmanöver der Magnetventile bleibt den Luftstrom zu den Vorratskessel zu unterbrechen und Unterdruck auf zubauen. Damit das Magnetventil nicht permanent mit Druckluft aus dem Vorratsbehälter beaufschlagt wird baut man hinter dem Magnetventil druckseitig vorzugsweise noch ein Rückschlagventil mit ein.
Wenn Jemand den Wusch hat dies näher zu betrachten kann ich eine Skizze anfertigen und diese einstellen.
Gruß Torsten
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Mach mal bitte, ist sicher net verkehrt.
Nebenbei werd'sch das Problem mal mit meinem Nachbarn beim nächsten Umtrunk erörtern, wozu hat man TÜVer in der Nachbarschaft :D
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Diese Spielerei wird sich wohl eher nicht in die Tat umsetzen lassen, zumindest nicht in einem entsprechenen Preis-Leistungs-Verhältnis! Kein Prüfer wird dies zum Beispiel ohne eine Berechnung eintragen und auch mit einer solchen, halte ich es für unwahrscheinlich, dass jemand nicht für Fahrzeug geprüfte Teile für die an Nummer 1 stehende Bremsanlage mit Sondergutahcten einträgt!
Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass ein Prüfer schon einen "umgedrehten" Kompressor im Zuge der Bremsanlage duldet! Und grundsätzlich gilt auch bei diesen Fahrzeugen, dass ein werksseitig eingebauter BKV funktionieren muss.
Und ungeachtet dessen, falls jemand einen Prüfer findet, der das einträgt, sollte man nicht vergessen was passiert, wenn diese Konstruktion während der Fahrt plötzlich seinen Dienst versagt und man dadurch einen Unfall baut! Es ist kein schönes Gefühl, plötzlich nicht mehr bremen zu können ...
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Hallo Caro 30,
der BKV ist nur eine Bremskraftunterstützungs-bzw. Verstärkungsanlage. Selbst wenn der BKV ausfällt muss das Fahrzeug bremsen und zum Stillstand gebracht werden können. Selbst wenn bei einem PKW der BKV ausfällt lässt sich der PKW zu stillstand bringen. Wenn beim PKW der Motor stirbt egal ob Diesel oder Benzin ist schluß mit Bremkraftunterstützung und das Fahrzeug muß sicher zum Stillstand gebracht werden können. Die Bremskraftünterstützung ist dem eigenlichem Zweikreisbremssystem nur vorgeschaltet und hat nur eine Unterstützungsfunktion.
Die nächste Frage ist, wo liegt der Prinzipelle unterschied zwischen einen Kompressor und einer Vakuumpumpe. Prinzipell gibt es im Aufbau keinen Unterschied egal ob ich den Unterdruck über eine Flügelzellenpumpe (Kompressor), Kolbenpumpe (Kompressor), oder Membrahnpumpe (Kompressor)
erzeuge. Jede dieser genannten Unterdruckpumpen lassen sich auch als Kompressoren benutzen lediglich der Aufbau dieser Pumpen legt fest ob sie als Kompressor oder als Unterdruckpumpe funktionieren und legt den max. erzielebaren Druck fest.
Beim Unterdruck sind alle gleich. mehr wie -1,00 bar ist nicht drin.
Eine weitere Fage die sich jeder selbst beantworten kann ist, wie und wodurch wird der Unterdruck beim Benziner erzeugt und in welcher Betriebssituation ist der erzielbare Unterdruck (max -1,00 bar) beim Benziner am größten.
Ich hab noch vergessen zu erwähnen, dass bei PKW mit Turbo Benzinmotoren der Unterdruck über eine elektrische Vakuumpumpe hergestellt wird und wenn diese ausfällt muss der PKW auch sicher zum Stillstand gebracht werden können.
:angel: :question:
Gruß Torsten
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@Entenrudi
Und, hast Du auf einer Reise schon mal von jetzt auf gleich plötzlich ohne Verstärkung bremsen müssen?
Alleine dieser Effekt der plötzlich veränderten Situation läßt nicht nur Panik aufkommen, sondern der Bremsweg wird erheblich länger.
Und ich bleibe bei meiner Ausführung, ich halte es für recht schweirig einen Prüfer zu finden, der sich auf solche Spielerein an der Bremsanlage einlässt!
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Also der BKV kann auch ausfallen und dann musst du auch ohne bremsen.
Der Bremsweg wird nicht zwangsläufig länger, man muß nur erheblich mehr Kraft aufwenden um zum selben Bremsergebnis zu kommen.
Ich war dieses Jahr ohne BKV auf dem Bremsprüfstand und man bekommt die gleichen Werte wie mit - hab den Vergleich weil letztes Jahr zur HU der BKV noch funktionierte (inzwischen gehen aber wieder beide).
Trotz allem, denke ich auch das sich der Prüfer auf so eine "Konstruktion" nicht einlassen wird, auch wenn sie technisch machbar und vielleicht sogar sinnvoll ist. Immerhin muß der Prüfer im "Ernstfall" den Kopf hinhalten und ob er das Risiko eingeht...
Man könnte allerdings einfach mal einen das Ganze vorstellen. ;)
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Also der BKV kann auch ausfallen und dann musst du auch ohne bremsen.
Der Bremsweg wird nicht zwangsläufig länger,
Das möchte ich sehen, dass ein Fahrer der unerwartet ein völlig verändertes Bremsverhalten des Fahrzeuges vorfindet geistesgegenwärtig so reagiert, dass der Bremsweg nicht verlängert wird.
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Hallo Caro 30,
beim PKW und beim W50 ist mir das schon passiert das der BKV ausfällt. Ein Marder hat sich bei mir im PKW Motorraum zu schaffen gemacht und die Leitung durchgbissen. Anfangs hab ich mich gewundert weshalb die Karre so scheisse läuft aber an der ersten Ampelkreuzug ahnte ich warum. Beim W 50 hat der BKV wegen Vergammellung innen einfach versagt. In beiden Sittuationen hat die Bremse noch Funktioniert, wenn auch schwer.
Wie Mario schon schreibt auf dem Bremsenprüfstand wirst Du dort kein unterschied feststellen ob mit BKV
oder ohne.
Die Frage die letztendlich zu klären bleibt wenn man sich an den Bau einer solchen Anlage in Verbindung mit einen Dieselmotor wagt, nimmt der TÜV bei der Abnahme des Umbau das ab. Mein TÜV Prüfer hat sich auf die Technische Freigabe von Zittau für meinen Motor (MAN) bezogen wo ich sicherzustellen hab, dass ich betriebsicher Unterdruck für den BKV habe. Zu der Zeit hatte ich eine elktrische Vakuumpumpe verbaut. Heute hab ich eine Flügelzellenpumpe vom Opel drin. Eine zeitlang da zwischen bin ich nur mit dem Kompressor als Unterdruckpumpe rumgfahren, wobei der Kompressor bis an -1,0 bar rangin und da wurde das Bremsen dann schon wegen der Heftigkeit unangenehm.
Darüber hinaus ging es am Anfang über die technischen Möglichkeiten Unterdruck zu haben und parallel die Vorratskessel für die Watanlage zu füllen.
Gruß
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@ Caro: Wenn du bremst und das geht wesentlich schwerer als gewohnt und das "Hindernis" auf dich zu kommt, bekommst es genug mit der Angst zu tun, das du "alles gibst" um zum Stehen zu kommen 8)
Ich würde auch die Flügelzellenpumpe favorisieren. Das mit dem Kompressor ist doch nur wieder Fummelei.