Hallo und Frohe Weihnachten in die Runde - habe mich gerade hier registriert, da ich seit kurzem (seit zwei Tagen genau...

) auch Besitzer eines KSMG 1/1M bin. Die etwas extremen Angaben zur Empfindlichkeit des Geräts muss ich korrigieren:
Es ist korrekt, dass die Empfindlichkeit (auf die Zählrate bezogen) nicht ganz die Werte eines großen Geiger-Müller-Zählrohrs erreicht. Aber das KSMG ist nicht so unempfindlich, dass es die normale Aktivität in der Umgebung nicht registrieren würde. Die letzte Stelle der Anzeige löst in der empfindlichsten Stellung 0,1µGy/h bzw. µSv/h oder 10µrd/h auf. Dies ist eine Stelle weniger, als die meisten "preiswerten" Geiger-Schätzeisen liefern, aber der Aussagewert einer weiteren Stelle bei solchen Geräten, die einem einen groben Überblick über die Hintergrundaktivität verschaffen sollen, ist ohnehin fragwürdig.
Das KSMG wird bei "normalen" Verhältnissen in D einen Wert von 0.1~0.2 * 10^0 µGy/h anzeigen (ja, das Teil zeigt die Strahlung in exponentieller Schreibweise an, um mit den drei Stellen der Anzeige einen entsprechend breiten Messbereich zu ermöglichen). Es ist also durchaus zur Kontrolle geringfügig erhöhter Hintergrundaktivität geeignet.
Zu berücksichtigen ist, dass das KSMG ausschließlich Gammastrahlung misst. Ob es nur Ereignisse zählt, oder auch die Energie berücksichtigt (was ja grundsätzlich mit den hier verwendeten Halbleiterdetektoren möglich sein sollte), kann ich (noch) nicht beurteilen. Daher kann eine niedrigere Strahlungsbelastung angezeigt werden, als z.B. mit GM-Zählern, die oft auch Betastrahlung und teilweise Alpha-Partikel nachweisen können (letzteres setzt dann schon deutlich teurere und sehr zerbrechliche Fensterzählrohre voraus). Allerdings trägt im Fernbereich die Alpha-Strahlung gar nicht und die Beta-Strahlung kaum zur Belastung bei bzw. lässt sich sehr leicht abschirmen, anders als die Gamma-Strahlung. Von daher macht die Konfiguration des KSMG als reiner Gamma-Detektor zur Kontrolle der Hintergrundstrahlung schon Sinn.
Zur Beurteilung der Belastung von Lebensmitteln o.ä. ist es, wie auch alle GM-Detektoren, völlig ungeeignet. Hierzu benötigt man eine abgeschirmte Messkammer mit einem Energieauflösenden Detektor (Szintillationszähler mit Photomultiplier / Vielkanalanalysator bzw. gekühlter Halbleiterdetektor). Da bewegt man sich dann weit im fünfstelligen Bereich.
Ich habe leider auch keine frei verfügbare komplette Anleitung zum KSMG gefunden, aber auf einer Italienischen Seite gab es eine recht schöne Kurzanleitung, die ich (automatisch übersetzt und daher Teils etwas lustig formuliert) hier anhänge. Vielleicht hilft das dem einen oder anderen weiter.
Viele Grüße,
Thomas