noch nicht ganz fertig:
es muß beim Umbau noch beachtet werden, daß bei den Kegelrollenlagern der Innenring nicht bündig mit dem Außenring abschließt. Da das Zahnrad mit Welle aber am Innenring mit der originalen Distanzscheibe bündig anliegt, muß zwischen beiden noch eine zusätzliche Distanzscheibe eingelegt werden, sonst sitzt das Antriebskegelrad nicht richtig für den Eingriff ins Tellerrad. Der Versatz, den es zusätzlich auszugleichen gilt, beträgt 2,4mm. Zufälliger Weise hatten die dort ursprünglich vorhandenen Beilegescheiben genau diesselbe Dicke. Ich habe also von einem alten Differential so eine Beilegescheibe genommen und zusätzlich eingebaut. Damit war der Versatz mit einer Genauigkeit < 0,1mm ausgeglichen. Die ursprüngliche Konfiguration mit einer Beilegescheibe (hellgrün) und den Q 308-Lagern ist im ersten Bild zu sehen und die neue Form mit zwei Beilegescheiben (hellgrün und dunkelgrün) und 31308-Lagern im zweiten Bild. Ich hoffe, man erkennt das.
Das waren auch schon die Kernpunkt dieses Umbaus. Nochmal alles in Kurzfassung:
- den Lagersitz im Lagerdeckel von der ursprünglichen Tiefe (3,4mm) auf 8 mm Tiefe ausdrehen. Es bleibt noch genug Fleisch übrig um die Stabilität zu garantieren.
- zusammengepaßte Kegelrollenlager Lager auf die Antriebswelle aufpressen und zuvor 2 Distanzscheiben a 2,4 mm dazwischenlegen
- einbauen, Lagerdeckel mäßig anziehen (Schrauben mit Loctite sichern) und Leichtgängigkeit kontrollieren. Dabei den großen O-Ring zwischen Diff.-gehäuse und Lagerdeckel am besten durch einen etwas dickeren mit 3 mm Schnurstärke ersetzen (also 87x3). Man muß hier natürlich hinzufügen, daß ein Kontrollieren der Leichtgängigkeit fast unmöglich ist, wenn die Achse nicht komplett demontiert ist, weil man ansonsten immer Tellerrad und Differential mitdreht.
- die Beilegescheibe, welche sich ursprünglich zwischen Lager und Kardanflansch befand, wieder einlegen, Kardanflansch montieren und fertig.
Der Umbau bringt rein rechnerisch den Vorteil, daß die verwendeten Kegelrollenlager bei vergleichbaren Traglasten eine um den Faktor 4 höhere Ermüdungsgrenzbelastungen haben als die ursprünglichen Vierpunktlager. D.h. das ganze hält jetzt theoretisch erheblich länger als die ursprüngliche Konstruktion. Die verwendeten zusammengepaßten Kegelrollenlager gibts als Set von SKF unter der Bezeichnung 31308 J2/QCL7CDF. Hierbei bedeuted das DF, daß es sich um ein Set von zwei zusammengepaßten Lagern handelt. Kosten tut das Ding (bei Mercateo) ca. 140 €.
Beim W 50 ist die Lagerung des Antriebskegelrades übrigens auch mit solchen Vierpunktlagern gemacht (Q 311) - würde mich interessieren, ob das dort schon mal jemand umgebaut hat...
Auch die technischen Probleme des Umbaus sollen erwähnt werden:
- der Lagersitz muß mit hinreichender Präzision ausgedreht werden. Das Lager muß fest sitzen.
- dadurch, daß die beiden neuen Lager breiter sind und weiter aus dem Diff.-gehäuse herausragen, trägt von dem hinteren Lager nur noch die Hälfte des Außenringes im Diff.-gehäuse. Die andere Hälfte steckt im Lagerdeckel, so daß sie sich zwar nicht weiten kann, aber der Lagerdeckel kann über seine axialen Verschraubungen keine radialen Kräfte aufnehmen. Hier wird sich im Laufe des weiteren Betriebs zeigen, ob das funktioniert. Wenn nicht, werde ich es Euch wissen lassen.
So, das wars jetzt erstmal mit Neuerungen.
Hoffe, ein paar Infos rübergebracht zu haben,
tim