Hallo Forumsgemeinde,
ich durfte kürzlich auf der Heimfahrt von einem Treffen feststellen, daß mein LO (2002A) nicht mehr vernünftig geradeaus lief. Spurstangen usw. sah alles i.O. aus. Also bin ich die letzten 50km nach Hause geschlichen. Dort dann die Vorderachse aufgebockt und die erste Überraschung:
Das rechte Vorderrad wackelt wie ein Lämmerschwanz und läßt sich ca. 5cm in jede Richtung bewegen. Der Lagerkörper sitzt also völlig lose im Achsschenkel.

Kennt jemand dieses Schadenbild und kann mir sagen, was mich erwartet?

Mein erster Versuch ist grandios gescheitert:
Rad ab, Bremstrommel runter, die Kronenmutter abgeschraubt und die 8 Bolzen der Triebnabe entfernt. Dann habe ich versucht, die Triebnabe auszubauen, d.h. mittels zweier Bolzen abzudrücken. Ergebnis und zweite böse Überraschung:
Die Triebnabe blieb bombenfest da wo sie war und ich riß einen der Bolzen ab.

Wo mache ich einen Fehler?
Ich habe die Achse noch nie auseinander gehabt und bin deshalb diesbezüglich sehr unerfahren.
Gibt es hier einen Experten, der meine Fragen beantwortet?

Im Voraus Viele Dank!

 Uwe

Wieso einscannen? Das Werkstatthandbuch gibts doch hier im Download.

http://www.robur.de/smf/index.php?action=downloads;sa=view;down=22

Hallo Uwe,

auch bei mir waren die vorderen Radlager extrem ausgeschlagen und mussten gewechselt werden.
Abdrücken der Triebradnabe mit den Schrauben war auch zwecklos. Die Triebradnabe hab ich dann einfach mit einem großen Abzieher vom Flanschmitnehmer abgezogen. (Gedrückt hab ich mit einer Steckschlüsselnuss oder ähnlichem auf den Flanschmitnehmer)
Das Lagergehäuse lies sich nach Entfernen aller Schrauben und der Bremsträgerplatte dann durch Schläge mit dem Schonhanner gut lösen. Lager hab ich von FAG genonnen und mitsamt den Dichtungen bei http://www.agrolager.de bestellt (Gibt es natürlich auch von vielen anderen Lieferanten).
Die innere Ringmutter samt Dichtungen hab ich dann mittels 2 Zylinderstiften und eines Hebels entfernt.
Um mir das Anfertigen passender Hülsen zum Aus- und Einpressen der Lager und Dichtungen zu ersparen,
hab ich das Aus- und Einpressen der Lager und Dichtungen in einer LKW-Werkstatt machen lassen.(Die wollten nicht mal was dafür; hab 2 Flaschen Wein spendiert.)
Wiederzusammen- und Einbau waren dann problemlos.

Gruß und viel Erfolg
Jürgen

Hallo Uwe,

die Nabe sitzt mit einem sehr engen Passsitz (Presssitz) auf dem Flanschmitnehmer.Aber wie gesagt mit Abzieher gegen Flanschmitnehmer, WD40 und Schonhammerschlägen ging die Nabe bei mir sauber ab.
Lose Verschraubungen sind wohl auch so ein Roburproblem. Bei meinem waren z.B. auch die Verschraubungen der Bremsträgerplatten an der Hinterradachse gelockert. Da an der Vorderachse das Lagergehäuse mitverschraubt ist,
stellen lose Verschraubungen dort natürlich einen viel gravierenderen (gefährlichen) Fahrweksschaden da.
Aber zum Glück blieb das Rad bei Dir ja noch dran.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe hat sich bei Dir der Lagerkörper aus seinem Sitz gearbeitet und hängt nur noch an den Schrauben. Also auf jeden Fall auch die Verschraubungen erneuern (Gewindesteigung 1,5mm Festigkeitsklasse 10.9).

erfolgreiche Reparatur
und Grüße
Jürgen

Hallo Norbert,
ja das müsste gehn, aber die Bremsträgerplatte kann dann nicht vom Lagergehäuse gefädelt werden.
Wenn nur die Verschraubung Lagergehäuse zu Achsschenkel gewechselt wird könnte das ausreichen.
Entweder alles an Bremsleitung "hängen" lassen und schön ablegen oder Bremsleitung abschrauben.
Gruß
Jürgen

wenn die abdrück schrauben abreißen ,hast du mit schicherheit die 2 senkschrauben im lagerkörper übersehen  und vergessen(man muß schon genau schauen-um diese zu sehen!frag mal "kochi"der hatte vor jahren,das gleiche problem!mfg

Hallo Uwe,
keine Panik, es ist so wie Du sagst:
Senkschraube durch Trommel in Nabe und durch Lagergehäuseflansch in Achsschenkel.
Nicht durch Nabe in  Flanschmitnehmer.
Und es ist natürlich auch so wie Petermann sagt: Übersieht man die Senkschrauben, ist es unmöglich die entsoprechenden Teile abzubekommen.
Mit Umsicht und ordentlichem Werkzeug wist Du das schon schaffen.
Grüße
Jürgen

Ach so:
Eine Frage habe ich noch...
Wenn ich Bilder einstellen möchte, funktioniert das hier im Forum auch über picr.de oder wie macht man das?
In der Hilfe konnte ich dazu bislang nichts finden...

Gruß,
Uwe

Danke,
jetzt hab auch ich das kapiert...

Was meinst Du aber mit " vermeide mal das Hochladen "fremder" Bilder"
Ich habe in diesem Forum noch kein Bild hochgeladen, schon gar kein fremdes...

Gruß,
Uwe

Moin allerseits,
der Vollständigkeit halber möchte ich noch eine Abschlußmeldung geben.
Die Triebradnaben und schlußendlich die Lagerkörper habe ich nun runter.
Es hat etwas gedauert, aber so wie Jürgen empfahl, auch funktioniert. Viel WD40, viel Geduld, viel Wärme, ein großer Abzieher und ein paar nette Hammerschläge. Ich weiß jetzt, daß die Abdrückschrauben der Nabe Spielkram sind. Das funktioniert definitiv nicht nach 30 Jahren und einer artgerechten Haltung, sprich Gelände, Schlamm und Wasser. Ohne vernünftigen Abzieher geht da nichts...
Nun gehen morgen die Lagerkörper in die Werkstatt und werden neu bestückt. Nächsten Sonntag soll der LO wieder auf der Straße sein...

Danke für die Beiträge und die guten Tips!

Grüße,
Uwe

Nein, die Lagerkörper saßen doch fest am Achsschenkel.
Die Radlager aber haben´s definitiv hinter sich. Wenn ich das richtig sehe, hat es eines völlig zerbröselt.
Wenn die nächsten Tage die Lagerkörper zerlegt sind, weiß ich mehr...

Gruß,
Uwe

Auf dem 2. Bild sieht man wunderbar die 2 Schauben ..unten anschlluß Watanlage...oben entlüftumg.
Duech diese Schraube (untere) kann wunderbar genau 1 Kartusche Fett eingedrückt werden..obere Schraube aber bitte auch öffnen dann drückt sich nichts kaputt...Das ergebnis ist ein gut gefettetes Lagerleben!
Im übrigen passt das Gewinde der Fettpresse (Nippel vom Schlauch ) exakt dort unten in das Schraubgewinde.
Ch.

Guter Tip Christoph,
der hilft mir aber nur was, wenn ich die Lagerkörper wieder komplett an der Achse habe.

Jetzt sind mir erstmal die fehlenden Teile wichtig...


Gruß,
Uwe