unser robur ist wieder zuhause aus korsika. und weil das nicht ganz so selbstverständlich ist, ein kleiner bericht von unserem urlaub in südfrankreich und korsika.
vor knapp vier wochen sind wir losgefahren, mit dem ziel die korsischen strände und berge zu besuchen. zwar ist es für beides noch etwas früh im jahr, aber man soll ja bekanntlich die urlaube so feiern, wie sie fallen :-). dreieinhalb wochen haben wir uns zeit genommen. eine fähre buchen wir nicht, denn der versierte roburfahrer weiß ja nie, wann er irgendwo ankommt. also sind wir donnerstag abends los, um mit schlafenden kindern noch ein wenig durch die französische nacht zu fahren. 24 stunden später stehen wir bereits weit in der provence, essen original französische croissant und trinken den wein des lokalen weinguts.
das wochenende verbringen wir auf der suche nach roburtauglichen strandzufahrten an der cote d\'azur, bis dann montags in der früh die vor ort gebuchte fähre nach süden in see sticht.
in ajaccio betreten wir den korsischen frühling. es ist stürmisch, aber sonnig und warm. der wind treibt uns vor sich her und wir suchen uns wieder ein plätzchen am strand. hier sind die zufahrten für große autos noch möglich und wir könnten quasi vom robur ins meer springen (wenn das wasser nicht nur 11 grad hätte).
und dann geht die reise um korsika los. wir haben uns keine großen strecken vorgenommen, sondern wollen sehen, was der tag bringt. bei tausend kurven und etlichen höhenmetern (es geht immer 500 meter rauf und dann gleich wieder runter) liegt die reisegeschwindigkeit im mittel wohl eh nur bei knapp unter 30 kmh. und dann wollen unsere kinder selten auch mal mehr als zwei stunden fahren.
das macht nix, denn korsika ist ja nicht groß. 180 km lang, 80 km breit, aber dafür über 1000 km küstenlinie. drei tage später sind wir erst im propriano angelangt, haben über einsame pisten die kratzige macchia erkundet (gut, dass wir den robur vorher nicht neu lackiert haben) und mussten feststellen, dass sich das verteilergetriebe und eine gelenkwelle auflösen.
um das malheur genauer zu betrachten mieten wir uns auf einem der wenigen campingplätze ein, die so früh im jahr schon geöffnet haben. die diagnose ergibt zwei ausgeschlagene lager und ein defektes kreuzgelenk. weiterfahren nicht empfohlen.
schön, dass wir adac-mitglied sind. ein anruf in münchen klärt recht schnell, dass der adac in korsika selbst schlechte karten hat. die nächste werkstatt wäre auf dem festland in toulon. aber sie würden uns helfen ersatzteile aus deutschland einzufliegen und uns für die zeit des stillstands einen mietwagen besorgen.
mittlerweile habe ich auch schon mit andre, bernhard und christoph gesprochen (bzw. gemailt) ob sie mir in aller not ein komplettes vtg und welle schicken könnten. alle drei haben alles vorrätig, aber plötzlich wird es dann dennoch eilig, denn die osterfeiertage stehen vor der tür, an denen selbst der adac (und auch keine fleissigen paketdienste) nicht arbeitet. und der andre und der bernhard wollen auch in urlaub...
also bau ich erstmal das vtg teilweise auseinander, um den schaden etwas einzugrenzen. in der tat sind es nur die beiden lager des antriebs. wir handeln also kurzentschlossen. der andre rennt los und kauft zwei kugellager schlägt ein kreuzgelenk aus einer welle, packt alles ein und schickt die mit dhl express und allem pipapo nach münchen zum adac...

fortsetzung folgt

bei der gelenkwelle zögere ich noch, diese gleich an ort und stelle zu zerlegen, bevor die ersatzteile da sind. denn immerhin würde das teil noch reichen, um mit eigener kraft 10 meter auf die fähre zu rollen und wieder runter zu kommen. den rest würde der adac schon regeln, falls gar nichts mehr ginge.
von andre bekomm ich jedoch die info, dass alles ganz einfach wäre (für den andre ist jedoch wirklich alles ganz einfach, ich bin der technische laie) ich müsste nur alles ganz ganz ganz sauberbürsten. nicht der letzte rest von farbe dürfte dran sein, sonst geht das kreuzgelenk nicht sauber raus und ich verdrück mir die schutzkappen. die hat er sich auch schon verdrückt und schickt nur die nadellager samt kreuz. ich solle also auf meine kappen aufpassen und alles ganz ganz sauber bürsten.
nun gut, damit kann ich ja wirklich mal anfangen und bürste alles ganz ganz sauber... als ich mittwoch dann erfahre, dass die teile wirklich unterwegs sind und die ankunftsdaten vorliegen, wage ich es das kreuzgelenk auseinander zu schlagen. obwohl meine kappen schon etwas lädiert sind und nicht mehr ganz rund, geht alles leicht auseinander. zu leicht. denn wie ich so sorgsam auf zwei der kappen achtgebe, denke ich nicht dran, dass die anderen beiden auch irgendwann irgendwo anstossen... nagut, da waren die dann eben auch verklopft. kaputt sind übrigens auch die dichtringe an den nadellagern. und nach dem komplettes zerlegen zeigt sich auch des übels ursprung...
einer der vier fettgänge liegt trocken und lässt auch nix durch. und genau an der stelle hat es dann den robur zerrieben. ich gehe davon aus, dass auch der lagerschaden des vtg durch das schlagende kreuzgelenk kommt.
nach über einer woche pause in propriano kann ich dann donnerstags die teile holen. das sind auch zwei stunden fahrt zum flughafen, flink andres teile einbauen und siehe da der robur läuft wieder. die testfahrt über den campingplatz ist erfolgreich.
nur haben wir jetzt schon die wochenfrist des adac für den mietwagen überschritten. nach einem weiteren telephonat zeigt dieser sich jedoch sehr kulant und erstattet uns auch den achten tag (selbst wenn wir diesen nur mit zwei stunden angebrochen haben).
den rest des tages nutzen wir, um uns wieder reisefertig einzurichten, nach neuen nächten am gleichen platz geht die reise wieder weiter. die kinder haben es genossen und wir mit dusche, klo und waschmaschine eigentlich auch. gesehen haben wir ja trotzdem genug bei unseren ausflügen... unser nomadisches blut treibt uns jedoch entgültig weiter... bis zur nächsten bucht und dem nächsten strand. es rumpelt und rattert unter dem robur, das ist unglaublich...

fortsetzung folgt

siehste ... alles wird gut !!!

wie wars doch gleich:  \"Haste Zange, Hammer, Draht, kommste bis nach Leningrad!\"  und mit ADAC vllt auch wieder zurück 

hier mal noch zwei bilder von dem improvisierten abzieher...