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Autor Thema: Motorkühlung mal anders  (Gelesen 6505 mal)

Chrischan

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Motorkühlung mal anders
« am: Dezember 09, 2013, 13:55:39 »
Wir hatten das vor Jahren schonmal im T3-Forum diskutiert, allerdings kam es da zu keinem Ergebnis, vielmehr ist die Diskussion irgendwann im Sande verlaufen...

Es geht um flüssigkeitsgekühlte Motoren, die bisher immer durch ein Wasser-/Frostschutzmittelgemisch gekühlt werden.

Dummerweise hat Kühlwasser die Eigenschaft, Metalle korrodieren zu lassen, was dann nat. bei Laufbuchsen oder aber bei unterschiedlichen Materialien zu Gravitationseffekten führt. Betroffen die WBX-Motoren aus den Bullis und wie ich gestern mitbekommen habe, u.a. auch die Cunewalder Mulimotoren. Man kann die dann zwar auf das große Laufbuchsenmaß aufbohren und aus dem 2l einen 2,2l machen aber das kostet...

Meine Idee dazu war, das Kühlwasser gegen ein dünnflüssiges Öl zu ersetzen. Bspw. Trafoöl, das Zeug ist fast wie Wasser.

Gemacht hat das mit Sicherheit noch niemand, ich finde im Netz absolut nix dazu und mir stellt sich einfach die Frage, wieso soll das nicht funktionieren?

Klar ist Trafoöl teurer als ein paar Liter Wasser und Glysantin, aber wesentlich günstiger, als ein neuer Motor oder eben das Aufbohren des Blockes, weil die Dichtflächen an den Laufbuchsendichtungen wegkorrodiert sind...

Sprecht mal, wieso wird das nicht gemacht, der reine Kostenfaktor kann's ja irgendwie nicht sein...?

Offline Jörg

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Re: Motorkühlung mal anders
« Antwort #1 am: Dezember 09, 2013, 14:29:27 »
Die spezifische Wärmekapazität von Wasser ist deutlich höher als die von Öl und somit auch die Kühlleistung deutlich höher. Wenn du mit Öl kühlen möchtest, bräuchtest du einen wesentlich größeren Kühlkreislauf.

Guckst du z.B. hier: http://www.schweizer-fn.de/stoff/wkapazitaet/wkapazitaet_fluessigkeit.php
« Letzte Änderung: Dezember 09, 2013, 14:43:48 von Onkel Hotte »

Chrischan

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Re: Motorkühlung mal anders
« Antwort #2 am: Dezember 09, 2013, 14:55:28 »
Sehe ich das richtig - Vergleich zw. Wasser und Trafoöl in etwa die doppelte Menge an Kühlmedium, dann doch sicher auch eine vergrößerte Kühlfläche?

Offline mirkanic12

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Re: Motorkühlung mal anders
« Antwort #3 am: Dezember 09, 2013, 15:19:48 »
Das das Öl ja länger braucht um die Wärme aufzunehmen ist es da nicht wahrscheinlich, dass die Öltemperatur scheinbar i.O. ist aber der Motorblock deutlich heißer, weil die Hitze nicht so schnel abtransportiert werden kann!?! Ich bräuchte also zuätzlich eine Motortemperaturmessung und nicht nur eine Öltemperaturmessung.  ::)

Offline petermann15

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Re: Motorkühlung mal anders
« Antwort #4 am: Dezember 09, 2013, 15:57:34 »
ich glaube,wenn dieses thema für die großen motoren hersteller-wie mercedes ,vw ,man, usw,interessant gewesen wäre ,dann hätten sie dies längst au gegriffen!denn das problem von durchgerosteten frost-stopfen kennen sie sicher auch

Offline caro30

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Re: Motorkühlung mal anders
« Antwort #5 am: Dezember 09, 2013, 16:04:59 »
Wenn es denn so einfach wäre ...


... hätten dies sicherlich schon einige gemacht!

Zu der schlechten Kühlung kommt noch die Materialfrage bzw. deren Verträglichkeit mit dem Öl, die aufbauenden Drücke etc.
Dann stellt sich mir die Frage, wieso sollte Kühlwasser die Eigenschaft haben, Metalle korodieren zu lassen? Das funktioniert nur hervorragend mit Sauerstoff. Wenn das Gemisch stimmt und nicht ständig frischer Sauerstoff durch neues Wasser dazukommt, funktioniert das doch eigentlich ganz gut. Nicht zuletzt kommt aber auch noch die Frage nach der Umwelt, wenn mal nen Froststopfen goodbye sagt ...

christoph

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Re: Motorkühlung mal anders
« Antwort #6 am: Dezember 09, 2013, 17:57:13 »
Zitat
Gemacht hat das mit Sicherheit noch niemand, ich finde im Netz absolut nix dazu und mir stellt sich einfach die Frage, wieso soll das nicht funktionieren?
du irrst dich....der BF4L913 z.B. ist im Prinzip Ölgekühlt.....(Motoröl) und dieses wird wiederrum Luftgekühlt
 ;)...zwar nicht ganz so im Sinne der Klassischen Flüssigkeitskühlung aber schon irgendwie Ölgekühlt.
Schau dir mal den Ölkühler der Turbomotoren an! Richtig Dick.
ch.

Chrischan

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Re: Motorkühlung mal anders
« Antwort #7 am: Dezember 09, 2013, 18:20:36 »
Ich gebe zu, in der physikalischen Fachrichtung bin ich völlig unterbelichtet.

Wie heiß ist das Wasser tatsächlich aus dem Kopf kommend, welche Einganstemperatur hat es und wieviel Wasser fließ bei Volllast durch den Motor? Ich denke ohne die Werte in belastbar kann man das so nicht beantworten?

Offline Mario

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Re: Motorkühlung mal anders
« Antwort #8 am: Dezember 09, 2013, 23:13:09 »
Hallo Chrischan,

das Problem ist wirklich die Wärmekapzität von Wasser und Öl. Öl braucht einfach zu lange um die Wärme aufzunehmen und abzugeben.
Bei Trafos geht das, weil da eine relativ gleichbleibende Wärmemenge abgeführt werden muß, die stationär sind und damit es "egal" ist wie groß die sind.
Außerdem kann man bei Trafos kein Wasser nehmen, wie wir wissen leitet das den Strom.
Ergo, wie schon beschrieben, müsste der Ölkreislauf wesentlich größer ausfallen.

Ein weiteres Problem ist die Umwelt. Die Ölwanne etc. ist doch relativ abgeschlossen. Jedoch ein Kühler nebst Zuleitungen, Pumpe etc. ist ganz anders auszulegen, damit eben im Schadensfall nicht zig Liter Öl im Boden versickern. Sicherlich mag man da erstmal dürber lächeln aber wenn man dann sieht was der Gesetzgeber für einen Aufstand schon alleine wegen Motorwäsche macht, kaum auszumalen was wäre wenn...

Die nächste Frage ist dann, ob Aufwand und Nutzen im vernünftigen Verhältnis stehen. Das wage ich zu bezweifeln.
Sicherlich gibt es Schäden wegen Kühlwasser aber das liegt auch primär an der veranschlagten Laufzeit von Motoren. Sie sind nun mal nicht für die Ewigkeit gebaut.

Wenn du wirklich was gegen Korrosionsschäden machen willst, nimm nicht das 0-8-15 Frostschutzmittel, sonder industrielles. Z.B füpr Schiffsmotoren, Kesselanlagen werden viel hochwertigere "Frostschutzmittel" verwendet. Hier kann sich niemand leisten, das nach "100.000km" die Maschinen ausfallen.

Gruß, Mario
« Letzte Änderung: Dezember 09, 2013, 23:14:45 von Mario »

Chrischan

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Re: Motorkühlung mal anders
« Antwort #9 am: Dezember 10, 2013, 07:12:54 »
Okay Mario, danke!


Offline Хелмар

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Re: Motorkühlung mal anders
« Antwort #10 am: Dezember 10, 2013, 12:46:49 »
Trafoöl würde bei den Temparaturen in einem Motor wie im Zeitraffer altern und es würden sich Zesetzungsprodukte bilden.
...immer unterwegs und überall zuspät...

Offline outsch

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Re: Motorkühlung mal anders
« Antwort #11 am: Dezember 10, 2013, 13:54:52 »
Nun kommt von mir auch mal was.
Genau dafür sollte nun ja der Kühlerschutz da sein. Er hat nicht nur die Aufgabe vor Frost zu schützen sondern auch vor Korrosion.
Nun ist anzunehmen das die Konzentrartion vom Frostschutz zu gering war oder Manche Teile damit korrodieren.
Wenn Du ein Öl nehmen willst, wirst Du temperaturprobleme haben. außerdem wird das Öl stark altern, es sei denn Du nimmst ein Wärmeträger öl. Dieses ist jedoch deutlich zäher.
ich würde sagen, experementiere lieber etwas mit unterschiedlichen Kühlerschutz Varianten.

Offline ingo

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Re: Motorkühlung mal anders
« Antwort #12 am: Dezember 19, 2013, 14:55:16 »
Ich hab mal vor längerer Zeit etwas gelesen, dass jemand seinen Wartburg mit Trafoöl gekühlt hat.

http://www.wartburgpeter.de/fr_01_08_02_andy.htm

Eventuell kannst du den Andy ja mal nach seinen Erfahrungen damit fragen.
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Chrischan

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Re: Motorkühlung mal anders
« Antwort #13 am: Dezember 20, 2013, 14:57:38 »
Ich hab den Andy mal angeschrieben, mal schaun, ob die Mailadresse noch aktiv ist - bin echt gespannt :o

 

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