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Autor Thema: Nordkapp Challenge Robur  (Gelesen 33540 mal)

Offline mirkanic12

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #25 am: Juni 19, 2011, 23:30:48 »
SO MOIN,
wir sind es mal wieder...lange nicht online gewesen...habe alle paar Tage mal was am PC geschrieben...
Tromsö, eine wunderbare Stadt, alte Holzhäuser stehen neben modernsten Architekturen...viele junge Menschen, viele Cafés...ringsherum nur schneebedeckte Berge, die sind hier übrigens nur noch so 400-500m hoch. Wir haben Skifahrer gesehen und waren mit kurzen Hosen unterwegs. Es ist zwar kühl vielleicht 16 Grad aber in der Sonne ist es sehr schön warm. Schlafen im Bus ohne Heizung hier im hohen Norden und es ist trotzdem zu warm, weil sich alles hinter den Scheiben so aufheizt. In Tromsö wurde im Zweiten Weltkrieg übrigens die Tirpitz versenkt. Wie hier in Norwegen der zweite Weltkrieg wütete ist sowieso unglaublich...man sieht viele Tafeln von Schlachtfeldern. Dann ging es über 2 Fjordfähren nach Alta. Die Fähren kosten verdammt viel Geld, als RoburFahrer ist das problematisch, weil man Überlänge hat.
Alta, wir haben uns viel erhofft von dem Örtchen. Das Einzige, was hängenblieb ist, dass es hier noch seltener als in der Sahara regnet, und dass hier ein wunderbares Museum ist...ein Freiluftmuseum. Man stellte durch einen Zufall fest, dass auf vielen Felsen hineingeschlagene Bilder zu sehen sind. Felszeichnungen, abgebildet sind Boote, Menschen und Rentiere. Das war sehr beeindruckend, die meisten dieser „carved rock paintings“ sind 4000-6500 Jahre alt. Schwer zu begreifen, dass in dieser unwirtlichen Welt mit 2 Monaten Sommer schon damals Menschen lebten.
160km weiter...die Fahrt ging über ein Hochplateau so 200m hoch...dank Navi kann man immer genau schauen wie hoch man ist...noch mal ein paar fiese Pässe...und endlich Rentiere...überall alle paar Kilometer...am Straßenrand...
angekommen in einer stürmischen Welt, wir haben noch 85km bis zum Nordkapp. Hier ist es zwar auch wolkenlos aber sehr stürmisch, 4Grad über null, und hier wächst so gut wie nix mehr...kaum angekommen steht 1m vor mir ein Polarfuchs...dann läuft er langsam um den Bus und schnuppert überall...kaum war der Fuchs weg, steht ein stattlicher Rentierbulle (kein Scherz) vorm Bus und frisst Gras...unglaublich. Am nächsten Morgen...
Fahrt durch den großen Tunnel!!! was für ein fieser...der führt unter dem Fjord duch...sprich Höhe Meeresspiegel, dann ging es 3 km bergab und zwar mit 10% Gefälle...schon waren wir 220m unter dem Meeresspiegel...der Motor war natürlich mächtig unterkühlt...ohne Last den Berg runter. Das änderte sich dann aber schnell...man im Tunnel mit 25km/h den Berg erklimmen...echt verrückt.
Juhu angekommen auf der Insel unserer Träume aber ohne Hula Mädchen, Sonne und Palmen...
Wir waren im letzten grösseren Ort vielleicht 1000EW...Honningsväg. Ein riesen Kreuzfahrtschiff und ein Hurtigroutendampfer hatten gerade festgmacht. Wir fuhren durchs Örtchen und ein paar Touristen, Ihr wisst wo Sie herkamen, haben uns fast frenetisch zugewunken...das war wirklich nett, schließlich waren wir auch in guter Laune endlich Europas nördlichsten Punkt zu sehen. Wir hatten eine schier endlose Bergfahrt...super steil und kurvenreich ohne Leitplanken...es glich sagen wir Marslandschaft nur ohne rot :-) Das wird bei der Abfahrt komisch, gerade jetzt wo alles in dickem Nebel verhüllt ist und wir auf der Aussenseite runterfahren müssen.
Die Ankunft: Schön, endlich....toll...das wars! Die Überquerung des Polarkreises und die wilden Seeadler waren wesentlich emotionalere Momente. Das Gebäude am Nordkapp..nicht berauschend aber doch ganz nett...unterirdisches Breitwandkino...eine große Grottenbar mit phantastischem Blick auf die Mitternachtssonne...wenn denn eine da wäre...kalt und mittlerweile nebelig deLuxe...hätte mal bei der Ankunft schon Fotos machen sollen. Tja das war das Nordkapp, ein hässlicher Geröllparkplatz mit 150 Wohnmobilen naja nicht ganz aber gefühlt...eigentlich wollten wir schon wieder los..aber morgen soll ja die 20km Wanderung stattfinden zum wirklich nördlichsten Punkt Europas. Mal sehen...ja gegen Elf war es dann soweit...der erste Bus mit Mitternachtssonnenangucktouristen kam...dann der zweite, der dritte...usw...
Satte 19 Busse kamen jetzt rauf...hier ist noch lange nicht Hochsaison.
Der nächste Morgen...Sicht fast null, im (!!!) Bus waren 8 Grad. Ein sehr ungemütlicher Morgen. Wir machten uns ein schönes Polarfrühstück...und schwupps war kurz die Sonne draussen ein Foto vom Robur mit Knivelsbodden dem wirklich nördlichsten Punkt Europas...ein paar Kilometer weiter zu sehen. Dort wollten wir hinwandern aber nach vielleicht 30min versank alles wieder im Regennebel...nix wie weg hier!
Auf der Straßen nach Süden kaum 100km weiter war wieder wunderbar die Sonne zu sehen und schon wieder gute 17Grad.
So Leute, viele sind neugierig, was das Nordkapp nun gekostet hat...nun dank Robur die teuerste Eintrittskarte...unseren Anton haben wir geschmuggelt, der hätte sonst auch Geld gekostet. Also 2 mal Tunnelpassage plus direkt Eintritt, zusammen über 200€. Ist es das Geld wert? Schwer zu beantworten, wir wussten, dass es teuer wird am Nordkapp und wenn man da mal hinwill, dann muss man da durch. Das Nordkapp ist eigentlich nur was für den Kopf, landschaftlich super toll, wir haben aber deutlich schönere Ecken von Norwegen gesehen. Aber es war trotzdem toll.
FINNLAND! Juhu, wie ich mich gefreut habe nach Finnland zu kommen...endlich zu Hause...also in der EU. Wir zahlen mit Euro und alles wird schon deutlich günstiger. Wir geniessen jedes Mal das Europäische Gemeinschaftsgefühl, egal ob im Süden, im Baltikum oder in Finnland.
FINNLAND: alle Klischees werden bis jetzt erfüllt...
endlos gerade Straßen, links und rechts nur Wald und sehr schüchterne inkommunikative Finnen. Aber gerade das alles macht es so interessant. Heute ging die Öldruckanzeige kaputt, sie spinnt jetzt völlig...bissel doof aber Motor ist unten fast trocken und genug Öl drauf. Man kommt ganz schön ins Schwitzen, wenn man sieht, wie bei voller BergFahrt auf einmal der Öldruck in den Keller fällt.
Ach ja das Schwingrohr, liebe Robur Fahrer...nervt Euch auch manchmal das Klappern des Schwingrohres??? Mich nervt es ab und zu total...ich war zu geizig ein neues Rohr zu kaufen, besorgte mir nur die neuen >Ringe. Das reicht aber nicht...klapper, klapper bei bestimmten Umdrehungen, habe jetzt solche MetallTopfSchwämme reingestopft. Ich wünschte ich hätte in Deutschland die 35 Euro dafür ausgegeben. Bei den Preisen in Norwegen wäre ich mittlerweile sogar bereit mindestens das Doppelte dafür auszugeben. Das ist immer so peinlich, weil alle Leute so gern uns anschauen und knipsen...und dann klappert dieses Ding so.
Apropos Leute...wir waren heut in Inari (ja an dem See aus dem Kreuzworträtsel)...im Samenmuseum, da wird meine Frau von einem Indonesier angesprochen...der kam aus Jakarta und war total von dem Bus verzückt, machte Fotos und sagte, dass die Dinger in den Neunzigern zu Hauf in Jakarta rumfuhren, er wusste sogar auf Anhieb, dass der für 21 Personen zugelassen war. Klasse was??? Robur in Indonesien. Wer hätte das gedacht...fragt sich, wo all die Devisen geblieben sind...  grins
Noch was kleines nettes...vielleicht ist unser Robur der erste der Welt, der von mir im Polarkreis in der Mitternachtssonne gegen null Uhr gewaschen wurde.
Zweiter Dritter Vierter Tag in Finnland...wir wissen es nicht genau...hier sieht auch alles so verdammt gleich aus...Wald und leere endlose meist schnurgerade Straßen.
Es knallte wieder....man schon wieder muss das Öl gewechselt werden...im Luftfilter....kann das nicht mal jemand von den Robur Fahrern sagen...es ist alles dicht, keine 2000km und schon wieder voll...naja, jetzt weiß ich ja wie es geht.
Wir haben jetzt knapp die 4000km voll!!! Heute verließen wir den Polarkreis und sind in Rovaniemi. Da ist ganz schön was los...wir haben heute den WeihNACHTSMANN genau auf dem Polarkreis in seinem Haus besucht....zumindest wohnt da der Finnische...
Unserer nächsten Stationen werden Helsinki und Tallin sein...wir werden am 22. Juli in Sassnitz mit der Fähre einlaufen.
Sorry...nach Kosta in Schweden können wir nicht kommen...aber vielleicht ein andermal, wäre bestimmt toll geworden...für uns die falsche Richtung.
Helmar...die Radbolzen waren es nicht, sondern die dicken Dinger in der Mitte, da war ich noch nicht dran, kam aber Fett raus.
Marek...wir wollen im August mal nach Trebus schauen...viele Grüße bis dahin...
Ich hoffe ich vergesse keinen hier, auf alle Fälle sollen sich alle RoburFreunde gegrüsst fühlen.
Fotos für Euch wieder anbei...Bemerkungen sind willkommen.   ;)

Offline mirkanic12

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #26 am: Juni 19, 2011, 23:33:38 »
weitere Fotos selbstredend

Offline mirkanic12

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #27 am: Juni 19, 2011, 23:36:45 »
so hier könnt Ihr uns mal sehen...das ist der berühte Stahlglobus vom Nordkapp

Offline Combiquick

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #28 am: Juni 20, 2011, 07:39:24 »
Vielen Dank für den umfassenden und humorvollen Reisebericht,
weiterhin viel spaß und gutes Durchkommen.
Gruß aus Hamburg,
Frank
Viele Grüße aus dem Norden, Frank

Offline Хелмар

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #29 am: Juni 20, 2011, 21:21:19 »
...ja komisch das mit den Schrauben, du hast ja auch auf einer Seite einen Achsdeckel vom Allrad dran glaube ich mich zu erinnern. Vielleicht ist das schon ein älteres Problem. Das Schwingrohr bekommst du vielleicht ruhig, wenn du die obere Seite zum Krümmer hin festlegst. Finnland ist toll, einerseits zwar auch etwas eintönig und Menschenleer, aber vielleicht ist es ja genau das was fasziniert. Macht ihr eine Wanderung auf der Bärenroute? Kann ich nur empfehlen ist echt toll. Für Helsinki nehmt euch bloß Zeit ist wirklich eine Tolle Stadt und hat fast mediterranen Charakter. Dann hoffen wir daß er durchhält euer Dicker.

Grüße aus Berlin.
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Offline ingo

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #30 am: Juni 21, 2011, 07:28:40 »
Da seit ihr ja schon am Urho Kekkonen Nationalpark vorbei. Ist auch eine wunderschöne Gegend zum Wandern. So zwei Tagestouren in den Park hinein kommt man zu einigen offenen Hütten mit Saunahütte am Luirojärvi - Da waren wir voriges Jahr knapp 2 Wochen wandern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Urho-Kekkonen-Nationalpark
Viel Freude weiterhin auf eurer Tour und viel Glück.

Wir planen ja selber in 2 Jahren eine Reise durchs Baltikum, Finnland und Norwegen. Das ist dann auch die Deadline fürs Umbau und Ausbauprojekt...
Denkst du noch an die Innenausbaubilder?

Viele Grüße,
Ingo
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Offline Хелмар

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #31 am: Juni 21, 2011, 10:33:12 »
off toppic /

...hallo Ingo, Baltikum steht bei uns auch in Planung. Wahrscheinlich auch mit mehreren Fahrzeugen (alles Robure LD, Trebuser und Umland). Falls ihr Lust habt könnten wir da nochmal in Kontakt kommen, zwecks gemeinsamer Reise. Unsere Eckdaten wären Zeitraum 3 Wochen, Wahrscheinlich Spätsommer (dann ist das mit den nervigen Mücken erträglicher) Reiseziele: grob Estland, Lettland, Litauen. Letztens beim Bier wurden Absichtserklärungen für den Start 2013 für gut befunden. Zumindest für die Hinfahrt wollten wir auch die Fähre nutzen um die Anfahrt etwas zu verkürzen.

Gruß Helmar.
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Offline mirkanic12

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #32 am: Juni 22, 2011, 22:02:59 »
Ingo... mensch glatt vergessen, versuche morgen früh mal gleich ein paar bilder zu machen...
das mit dem wandern erweist sich als sehr schwierig und darunter leiden wir sehr...anton will mit seinen 11 monaten nicht in der kraxe sitzen, klappt höchstens ne halbe stunde...er will lieber selbst laufen...und kinderwagen im gelände ist auch nicht möglich...naja aber wir sind wenigstens on tour...dank ihm! elternzeit machts eben möglich...
ja wir freuen uns sehr auf helsinki....
bis jetzt 2 Tage stärksten regen...wassereinbruch beide dachluken...schaden hält sich in grenzen, bei normalen regen war bisher immer alles trocken...
sonst läuft unser robur...
das mit dem baltikum 2013...wir sind da vielleicht auch ein paar kandidaten, welche hiermit zumindest schon mal großes interesse anmelden!!!
bis bald  :-)

Offline reini71

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #33 am: Juni 22, 2011, 23:07:31 »
 :)weil man es mal grad so sieht...die Bereifung ist tauglich für solche Reisen? Hab mir ja neue "Mitas" geleistet und bin mal gespannt,wie das hält. Im Gegensatzt zu den alten "Ostpemmen" sind die ja wie Butter auf der Strasse. Viel Spaß euch noch 8)
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Offline ingo

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #34 am: Juni 23, 2011, 07:46:03 »
/auch mal offtopic
Wir sind mit originalen Reifen 2 mal ca. 3000km gefahren - War soweit alles ok... Momentan hab ich mir 6.50-20 Geländereifen zugelegt, auch originale... sehen noch gut aus, sind aber sicher noch lauter.
Sind die Mitas leiser und besser federnd - also ruhigeres fahren?

@helmar: hab dir ne PN geschrieben
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Offline Хелмар

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #35 am: Juni 23, 2011, 10:52:16 »
@reini, ich behaupte mal das sind neue MITAS NB60, die Pneumant sehen anders aus, vielleicht kann der kleine Anton das mal auflösen, er hat es ja schließlich geprüft und für gut befunden.

Die mitas fahren sich ganz gut, hab die auch drauf und bin zufrieden. Die alten Pneumant würde ich nur noch hinten fahren. Trocken hab ich keinen Unterschied gemerkt aber bei Nässe sind die die reinsten Schlittschuhe, und wenn 5t auf nasser Pflasterstraße rutschen kann der Adrenalinspiegel schonmal kurz steigen. Außerdem hat sich einer mal auf der Autobahn das Profil abgewickelt bei mir und das muß ich nicht öfter haben.

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Offline reini71

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #36 am: Juni 23, 2011, 16:25:24 »
Also ich hab die NB60 drauf. Zu den alten ein emenser Unterschied. Werd mir aber zum Herbst hin,(wenn wieder kohle da is ) noch ein oder zwei neue holen wegen Ersatzrad.Man kann ja nie wissen. Felgen hab ich ja jetzt genug :D
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Offline mirkanic12

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #37 am: Juni 23, 2011, 23:23:24 »
huhu...
ja wir haben auch die nb60 drauf...nach einschlägiger (Eurer) Meinung in Finowfurt haben wir zumindest erst mal vorn 2 neue Mitas gekauft...das neue Fahrgefühl war so verblüffend gut, dass wir uns entschieden auch hinten neue aufzuziehen...
keine poltern mehr und eine wesentlich bessere straßenlage...habe mit viel suchen im netz 118 euro pro decke bezahlt...
anbei auch mal wie gewünscht ein paar innenaufnahmen
wir haben hinten ein bett von 1,80m * 2m schön groß und drunter viel stauraum...abgegrenzt mit gitter,vorhang und mückenschutz
spüle, herd und kompressorkühlbox...alles selbst gebaut...die sitzecke vorn war schon drin, die haben wir erstmal belassen...kann man auch zum bett umfunktionieren....die lustigen pickel an der decke ist natürlicch schallschutz...sieht komisch aus aber nahm noch mal 2dB lärm weg
wir sind in lahti...sturm...der regen war soo stark...heute kam es selbst durch die frontscheiben...nicht viel, aber es kam durch...krass und frustrierend...vor 10 tagen waren hier wohl noch 34 grad, wir haben 14...ab morgen soll es endlich spürbar besser werden

viele grüße

Offline Ello_2500

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #38 am: Juni 24, 2011, 08:24:37 »
Hallo ihr da oben im hohen Norden.
Hab mir grad mal die Bilder von eurem Bus innen angesehen.
Frage:
Wollt ihr eine nagelneue hellgraue Motorhaubenabdeckung haben?
Ich hab eine da und auch das Zwischenstück (Ama-brett-Motorabdeckung).
Nur leider sind die farblich nicht passend zueinander.
So wie ich es sehe, benötigt der Bus nur die Abdeckung für den Motor, ohne das Zwischenstück.
Auch eine Aussparung für den Schalthebel ist NICHT drin.
Meldet euch einfach.

Viele Grüße aus der Oberlausitz
Thomas
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Thomas

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Offline reini71

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #39 am: Juni 24, 2011, 13:48:01 »
...der Bustunnel hat kein Zwischenstück. Bei nem rückversetzten Motor ist das nur so.Die Bushaube ist auch deutlich kürzer wie bei den Pritschen mit Schaltung oben
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Offline ingo

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #40 am: Juni 25, 2011, 10:53:45 »
Danke für die Bilder! Ihr habts ja gemütlich in der Kiste ;) Fallen die Sache nicht immer mal aus den Regalen raus?
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Offline mirkanic12

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #41 am: Juni 25, 2011, 20:13:03 »
so heute nur ne kurze mail...
nee nix fällt raus aus den regalen...alles gut geplant...
danke eine haube benötigen wir nicht...das ist selfmade, wir haben deutlich mehr schallisolation drunter als üblich...
heslinki ist toll toll toll....und endlich wieder sonne satt...
gestern hab ich mal den bus wieder flott gemacht...fettpresse satt und alle schrauben kontrolliert...
nix aussergewöhnliches...alles im grünen bereich
noch wenige kilometer, dann sind die 5000 voll ...juhu

viele grüße an alle...
wir melden uns wieder aus tallin

Offline mirkanic12

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #42 am: Juli 05, 2011, 21:34:52 »
so liebe Leute heute mal wieder ein paar Zeilen...
ein paar viele...viel Spaß allen die Lust haben soooo viel zu lesen...
Helsinki, Helsinki...was für eine schöne Stadt!
Sehr beschaulich, alles gut zu Fuß zu erreichen oder per toller Straßenbahn. Diese Stadt hat ein Flair, was wir bisher in keiner Weise woanders erlebt haben. Interressant ist, das hier schon die russischen Touristen die absolute Mehrheit aller Besucher der Stadt bilden.
Wir waren natürlich wieder OFF Season unterwegs. Die Season war so was von on, dass sie off war. Wir reden hier vom Finnischen Midsommerspektakel. Allerdings flüchten nicht alle Helsinkier zu Midsommer aus der Stadt auf Ihre Mökkis, den dortigen Datschen.
Nunja, wenn man nicht vorbereitet ist...es ist fast wie Weihnachten...alles hat zu (am ersten Tag der Feiertage ab 12). Sprich Supermarkt fiel aus, genau wie alle Museums- Kirchen- und Fährlinenbürobesuche. Auch das alte U-Boot auf der auf Inseln vorgelagerten Superfestung Suomenlina war geschlossen. Da wollte ich so gern hin aber die Festung war sehr beeindruckend.Die Stadt war fast leergefegt, bis auf ein paar Touristen und vom Alkohol total verstrahlte Party-Helsinkier. Wir hatten dort eine sehr schöne Zeit...und endlich, ja endlich Sommer satt.
Und da war er wieder, der Natogrüne LT Bus, den wir schon vor gut 2000km das erste Mal gesehen haben. Besondere Fahrzeuge stechen eben aus der Masse raus. Arndt und Claudia aus Bochum, sie nehmen sich mal ein Jahr Auszeit, Jobs geschmissen, nen LT mit Hänger ausgebaut und schon geht es auf die Supertour des Lebens.
Wir fuhren schon gemeinsam mit der Fahre nach Tallin, Hauptstadt Estlands...samt Euro seit Januar. Leute Tallin ist immer noch der absolute Knaller...das alte Zentrum vollrestauriert, Mittelalter in Reinkultur, so was schönes gibt es selten zu sehen.Hier war übrigens noch bis in die späten 1890-er Jahre Deutsch die Amtssprache..Der Stadtcampingplatz war ein Riesenflopp, wir entdeckten südlich der Stadt einen SuperZeltplatz...hmm eher ne Wiese, aber wunderschön, mit Saunas, ner kleinen Hütte und äußerst netten Gastgebern, eine junge estische Familie. Anton hat mit 3 Kindern gepielt und es sehr genossen. Wir probierten Frisbeegolf und eine dieser berühmten EstischenSuperschaukeln. Und wir waren am Tage die einzigen Leute weit und breit, plus ein Elch, der vor unserem Bus war, den aber leider nur wir verschlafen haben. Dazu kamen nur noch 2 total coole Biker ausm Ruhrpott, die wir auf der Fähre kennengelernt haben. Auch Jobs geschmissen und auf großer Tour...selbe Programm, alle waren am Nordkapp! Man wir waren ne tolle Truppe...und es wurde noch wärmer endlich wieder 30 Grad! Wir fuhren nochmal nach Tallin rein aber mit dem Zug, ein urisch russisch  aussehendes Uraltes Teil von Zug, das war grosse Klasse, wir mussten 500m auf den Bahngleisen laufen um zum Bahnhof zu kommen. Verrückt, denn da gab es nichts, keine Straße, kein Weg, der zum Bahnhof führte. Einfach nur Wald und Wiese....aber im Zug W-LAN haben, ja Ihr lest richtig. Estland hat viel nachzuholen, deshalb gibt es Landesweit kostenloses Internet per Gesetz...wie geil.
Unser Robur läuft immer noch prima; nach Besuch des Laheema Nationalparkes,..Leute die Ostseeküste ist hier soooooo wunderschön, sind wir jetzt kurz vor Narva, die Stadt direkt vor Russland, wo nur noch 5% estisch gesprochen wird...hier ist alles auf russisch angesagt...gut, dass von der Schule noch viele Brocken hängengeblieben sind.
So das war es zum Glück gibt es keine Schadensberchte vom Robur zu melden.
Wir haben jetzt insgesamt fast problemfrei 5200 km zurückgelegt davon übrigens 92 in Tunneln (ist aber schon länger her, weil Norwegen).

Anton war das erste Mal im Meer baden, die See ist hier ziemlich kalt aber nach einiger Zeit hatte er ein total entzückendes Kichern, wenn wieder eine Welle gegen seinen Bauch klatschte. Steilküste, Karstgestein...bestes Wetter...schwups, und da waren sie wieder unsere lieben Bochumer...wir hatten uns wieder mal einen klasse Abend gemacht, die russischen Kollegen auf dem kleinen Zeltplatz sahen Anton, und als sie immer betrunkener waren schenkten sie uns bergeweise frisch gegrillte Hähnchenschaschliks und russische Würste...man war das lecker, sie lieben Kinder halt über alles. Dann endlich wieder der wunderschöne gigantische Peipussee, das andere Ufer ist russisch, zu groß um es zu sehen aber mit seinen nur 8m Tiefe die perfekte warme Badewanne für Anton.
Dann die tolle Universitätsstadt Tartu...sie ist einen Besuch wert. By the way...Gemüse aus  Holland kostet hier ein Drittel von dem Estnischen, das soll mal jemand verstehen...wie soll da die eigenene Wirtschaft in Schwung kommen. Generell ist Estland seit dem Euro empfindlich teuer geworden. Das ist paradox, Tomaten kosten mitunter 3 Euro, eine Gurke
über ein Euro, Bier ein Euro und Wasser mindestens 60 cent! Und dann gehen wir in ein Restaurant und Essen ein Omelett mit allem drum und dran und zahlen dafür 2,55€.
In Tartu trafen wir mal wieder unsere Bochumer...man, seit gut 3000km der selbe Weg!
Lettland! Lettland mag ich besonders, wegen seiner Einfachheit, die Letten müssen noch viel Nachholen...allein die Straßen, hier bekommt man echt die Krise...man hat keine Lust so was ewig zu Fahren, nun hat ja der Robur schon ein sehr robustes Fahrwerk aber stellenweise fahren wir auf einer Hauptverkehrsstraße sagen wir Bundesstraße nur 40km/h. Und die Litauischen Laster krachen auf der Überholspur bergauf in der Kurve links vorbei! Der Robur bedarf wieder dringend einer Schraubkontrolle...die Straßenvibrationen sorgten dafür, dass sich die Fahrertür nicht mehr öffnen ließ, das Fangband hatte sich verkeilt!
Wir machten einen kleinen Abstecher weg von der Straße, Anton war so quengelig, wir bedurften dringend einer Pause. Schotterpiste...eine offizielle und nicht unwichtige Straße mitten im Lettischen Urwald. Dann sahen wir die Gauja, der naturbelassenste Fluß schlechthin....was für ein Traum. Schlagt bei google nach. Paddeltouren de Luxe, nur mit Anton leider noch schwierig, wir müssen also wieder hin.
Naja, da waren jedenfalls Markierungen mit Aussichtsstellen und Paddelstopps im Nationalpark also folgten wir der Beschilderung, es waren offizielle Straßen, selbst unser Navi kannte alle jedoch war es nur noch ein Sandweg im tiefsten Wald. Uns kamen 2 Autos entgegen ok, dachte ich, dann muss ja wohl alles befahrbar sein..nun der Sand wurde immer tiefer, der Weg immer unebener...und plötzlich sackte der Robur succesive ein. Ich lenkte und der Bus fuhr gerade aus. Verdammt, Vollgas, bloß nicht runterschalten sonst stehen wir und sitzen fest. Zum Umdrehen keine Möglichkeit...also weiter und weiter...mittlerweile waren wegen der Superhitze bereits ganze Horden von Mücken und anderen Blutsaugenden Insekten in unserem Bus. Panik machte sich breit, unsere Bochumer mit Seilwinde waren mittlerweile gut 100km voraus. Da war der Sand etwas fester...Stopp, Nachdenken, Lage checken...mit viel Gekurbel konnten wir Gott sei Dank den Bus an genau dieser Stelle wenden...die Knie schlotterten...eine weitere Härteprobe für unseren Straßenbus. Auf dem Foto anbei ist unser Notstopp...zum Trost gab es Blaubeeren en masse aber nur ne halbe Schüssel, wir mussten vor den Insekten fliehen. Nochmal volle Konzentration und zurück...wir habens ja hin auch geschafft, eine Stelle sehr kritisch, puh, dann war es geschafft.
jetzt noch ein paar Fotos....
1. Die berühmte Kirche
2. Das besagte U-Boot auf der Festungsinsel
3. man da schlug mein Herz höher...endlich bekomme ich diesen mittlerweile hässlichen (zu viele Umbauten) Dampfer zu Gesicht....weiß jemand was es mit diesem doch sehr geschichtsträchtigen Schiff auf sich hat???





Offline mirkanic12

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #43 am: Juli 05, 2011, 21:43:00 »
1. unser ZUg mit W-LAN
2. Tallin, wie aus dem Handbuch der Baustile
3. Laheema Nationalpark...Blich von einem alten russischen Wachturm...das sind alles fette Findlinge im Meer
4.Wir und die Bochumer
5. Übernachtung in weiter Flur
6. Tartu...Skulptur Vater und sein einjähriger Sohn in gleicher Größe...Anton war beeindruckt

Offline mirkanic12

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #44 am: Juli 05, 2011, 21:44:41 »
1. unser ZUg mit W-LAN
2. Tallin, wie aus dem Handbuch der Baustile
3. Laheema Nationalpark...Blich von einem alten russischen Wachturm...das sind alles fette Findlinge im Meer
4.Wir und die Bochumer
5. Übernachtung in weiter Flur
6. Tartu...Skulptur Vater und sein einjähriger Sohn in gleicher Größe...Anton war beeindruckt

7. Unser Notstopp im Wald...Lettland

Offline UPSMann

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #45 am: Juli 05, 2011, 22:01:12 »
3. man da schlug mein Herz höher...endlich bekomme ich diesen mittlerweile hässlichen (zu viele Umbauten) Dampfer zu Gesicht....weiß jemand was es mit diesem doch sehr geschichtsträchtigen Schiff auf sich hat???

Hallo,

aber klar doch.... das ist die gute alte MS Völkerfreundschaft. Unser FDGB Dampfer. Fast zwanzig Jahre durften verdiente Werktätige sich dort erholen.

Oder aber du meinst das dieses Schiff die legendär besungene Andrea Doria versenkt hat.

Bis denne.....
Zur Kenntnisnahme: Das von mir verfasste und Geschriebene stellt lediglich meine eigene Meinung dar und muss weder richtig noch verbindlich sein...... blablabla

Offline Jörg

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #46 am: Juli 05, 2011, 22:10:18 »
Seid ihr auf dem "Tallin City Camping" gewesen? Da waren wir letztes Jahr. Alles asphaltiert und in den scheinbar verlassenen Gebäuden waren merkwürdige Parties. Die wenigen Campingplätze sonst im Land sind aber alle sehr gut.

Offline mirkanic12

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #47 am: Juli 22, 2011, 23:23:00 »
ja uns gibt es noch..
irgendwie hatten wir wenig lust online zu gehen...
Völkerfreundschaft!!! sehr gut, sehr bewegende Geschichte...hab ein großes Buch darüber
Tallin City Camp! Ein Witz....wir haben nach einer Nacht was besseres gefunden, Gott sei Dank..
so, 7200km auf der Uhr, ich muss viel nachholen...ich bringe die Tage häppchenweise Infos...
Robur läuft noch, irgendwas ist ziemlich ausgeschlagen...Spurstangenkopf oder so...und wir haben Startprobleme...Starterknopf oder Umschalter...noch klappts so beim fünften Mal. Irgendwie kommt der Strom nicht zum Anlasser. Ich sag noch nicht wo wir sind...gestern hatten wir 35Grad heute Dauerregen und 16Grad.
Mehr bald...hier schon mal weitere Erlebnisberichte 

so...jetzt muss ich viele Tage nachholen aber nach so langer Zeit wird es etwas müßig andauernd etwas aufzuschreiben. Ja, wir haben den Sandweg geschafft, juhu...das war noch gar nichts...die katastrophalen Straßen in Lettland haben unserem Bus arg zugesetzt. Einen Großteil der Strecke konnten wir nicht schneller als 50 Stundenkilometer fahren, ich hatte das Gefühl, jeden Moment hebt der Bus ab. Ich bekam richtig schlechte Laune, und wir hatten noch gut 350 km lettische Straßen vor uns. Das EU Geld für den Straßenbau ist irgendwo versickert...ganz offiziell (Zeitung) wird von den lettischen Russen   
gesprochen, die mittlerweile sehr reich sind. In Litauen und Estland ist fast das gesamte Straßennetz gut bis sehr gut. Aber naja, Lettland unglaublich. Man muss dazu sagen, das die Hauptverkehrsstraßen zwischen den größten Städten Lettland so schlecht sind, dass streckenweise 50km/h Richtgeschwindigkeit  empfohlen wurde. Dazu kommen noch Fußgänger, Radfahrer und Linksabbieger auf den Autobahnen...ja Ihr lest richtig. Ach ja, nen Fußgängerüberweg hatten wir auch.
Also unser Robur hat ja einiges durch....Gebirge, Wetterwechsel, extreme Temperaturdifferenzen aber ich sags nochmal: Lettland ist die Härteprobe für ein Fahrzeug. Zurück zu unserer Route...
Wir fuhren in den Gauja Nationalpark. Was für eine geile Sache, wer Sportfan ist, der muss unbedingt nach Sigulda. Dort ist das lettische Wintersportzentrum, so ziemlich ein einziger Berg. Aber da ist was los. Hochkletterpark 30m, Abenteuerparcoure, Katapultschiessen, Rafting, Bunjee aus ner Seilbahn, Bobfahren und vor allem Kanu fahren auf der Gauja, was für ein Fluß! Googlelt mal! Hinzu kommen die vielen Burgen und Burgruinen. In Cesu bekamen wir eine Laterne um die Ruine zu erkunden, das war wirklich stockfinster und toll.
RIGA...haben wir vor 2 Jahren besucht, wir machten nur einen kurzen Stopp von 2 Tagen.
RIGA in Kürze: 60% Russen nur 30% Letten. Viel Jugendstil, viel alte Bausubstanz von stark kaputt bis topsaniert, sehr teuer, sehr viel HANSE – Stadt, die Stadt ist also nicht fremd, Bettler und verdammt viele piepsende Autos. Man ist hier nur wer, wenn das Auto beim Öffnen und Schliessen laut piepst. Erwähnenswert ist noch unser Besuch im RIGA Automuseum. Viele deutsche Autos (Kriegsbeute), viele Motorräder, Gott sei Dank auch all die KFZ, die zu Sowjetzeiten fuhren (damit haben die Leute hier noch nichts im Sinn, es ist praktisch der gesamte Fahrzeugbestand im Baltikum verschwunden, bis auf wenige Lada und  ZIL LKWs) Ja und dann waren da noch Stalins Luxuskarossen, den Namen hab ich schon wieder vergessen, voll LUXUS, voll gepanzert 7800kg leer. Ich muss zu Haus mal googlen, im Museum selbst waren die Infos eher spärlich. Ja und dann war da noch Breshnews Rolls Royce, den er persönlich 1980 gegen die Kremlmauer setzte. Es ist angeblich der einzige nicht reparierte Royce der Welt und Breshnew als Puppe hinterm Steuer.

Offline mirkanic12

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #48 am: Juli 26, 2011, 22:38:30 »
Weiter ging es nach Westen. Eine tolle Station war Kuldiga. Der Ort mit den meisten erhaltenen Holzhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert, und dort gab es sehr viele.
Hier befindet sich Europas breitester Wasserfall, die Venta stürzt hier auf 250m Breite in die Tiefe. Ganze 2 Meter...aber das ist überaus toll, das Wasser ist glasklar man kann auf der Kante langlaufen und überall reinspringen und schwimmen, 200m weiter einer der breitesten Backsteinbrücken Europas. Dazu perfektes Wetter und ein winziges Hostel   
(Bauernhaus) genau zwischen beiden Highlights mit genau einem Stellplatz...dort stand dann der Robur mehrere Tage. Massenhochzeiten am Wochenende, laufend wollten Leute an den Bus und Brautpaare liessen sich vor dem Bus ablichten. Für Anton haben sie einen
Schnitt in den grossen lettischen Fahnenmast gemacht, um zu sehen wieviel größer er beim nächsten Besuch ist.
Dann ging es wieder an die Ostsee, Ventspils, eine Stadt, wo die Venta ins <Meer mündet, nicht unbedingt sehenswert aber die Parks dort waren schlichtweg atemberaubend. Super schöne Kinderspielparks, Freizeitparks, Sportparks, KLetterparks sie geben sich sehr viel Mühe dort. Sooo viel Grün und regelrechte Blumenmeere. Auch der Zeltplatz dort spitze, der Beste im gesamten Baltikum, den wir besucht haben. Zur Ostsee braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen, endlose schöne, mit feinstem weissen Sand bestückte relativ leere Strände. Kurzum, auch hier blieben wir einige Tage.

Weiter nach Süden, immer an der Ostseeküste entlang. Wir fuhren nach Palanga, das ist der Badeort in Litauen. Jubel, Trubel, Massentourismus, vollgeknallte Strände, wer sowas mag, das ist für Ihn der ultimative Strand im gesamten Baltikum, sehr viele  Strandbars mit Housemusik und anderen dancemucken, da ist richtig was los, hier treffen sich die Schönen und Reichen (meist Russen und Litauer). Uns interessierte nur das Weltberühmte Bernsteinmuseum in einem alten Schloß. Tausende Exponate...wunderschöne Bernsteine mit Inklusien wie Fliegen, Käfer, Spinnen sogar Eidechsen...alles 40 Mio. Jahre alt. Der grösste Klumpen wog 3,5kg.

Offline mirkanic12

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Re:Nordkapp Challenge
« Antwort #49 am: Juli 29, 2011, 22:49:46 »
Da wir noch ein paar Tage hatten, bis unsere Fähre gen Heimat fuhr, machten wir noch mal einen Abstecher ins in Richtung Kaunas. Unterwegs, oh Schreck ein Poltern. Es waren tatsächlich alle Radmuttern an beiden Vorderrädern locker, am linken Rad sogar fingerlose, ohne Kraftanstrengung konnte ich alle Schrauben mit den Fingern drehen. Puh Glück gehabt!!! Ich gebe mal pauschal den lettischen Straßen Schuld. Wir haben zu Haus die Muttern mit nem 2m langen Rohr festgezogen!!! Das nenne ich krass. Wir schliefen an einem kleinen Friedhof, Litauen ist sehr katholisch, selbst nach 23 Uhr kamen noch Familien und haben die Gräber Ihrer Ahnen gepflegt.
Die ehemalige Hauptstadt Kaunas hat eine schöne kleine Innenstadt und ein wundervolles Rathaus, was aussieht wie eine Kirche.
Spannender war für uns natürlich die Rückfahrt auf der 141 entlang der Nemunas (Memel). Das ist eine der schönsten Straßen in Litauen, ein paar Burgen, Schlösser, Kirchen. Hinter dem Ort Jurbarkas wir die Memel ein Grenzfluß zu Russland (Oblast Kaliningrad, ehemals Königsberg). Ein jeder will natürlich mal ein Blick über die Grenze werfen. Die Gegend um den Fluß war die äußere Grenze vom alten Ostpreußen. Man erkennt einige Überbleibsel, wie typisch deutsche alte Baumalleen, Häuser und Kirchen ganz im heimischen Stil. Hier in dieser Gegend ist deutsch wieder sehr populär. Die ganz alten Menschen sprechen noch deutsch und vor allem die jungen Menschen widmen sich unserer Sprache, nicht nur wegen der vielen deutschen Touristen (viele sehr betagte, die Ihre alte Heimat noch einmal sehen wollen) sondern auch wegen der EU und der Möglichkeit jetzt auch in Deutschland arbeiten zu können.
An einer Stelle der Memel hatten wir einen sehr guten Blick nach Tilsit, dort kommt der berühmte Käse her, jetzt heißt die Stadt Sowjetsk.
Den Schluß unserer Reise krönte ein Besuch auf der Kurischen Nehrung. Das ist eine Halbinsel, 100km lang und so 2 km breit. Feinste Ostseestrände, mit fast angenehmer  Wassertemperatur (beim letzten Besuch vor 2 Jahren war sie regelrecht eisig). Auf der inneren Seite der Nehrung ergießt sich die Memel ins riesige Kurische Haff.
Hier befinden sich die höchsten Wanderdünen Europas (über 50m), die einem ein fantastischen Blick ins Haff bieten. Thomas Mann hatte hier ein Sommerhaus (Museum), wir wissen warum, die Landschaft ist wirklich sehr sehr schön. Diese Nehrung teilen sich Litauen und Russland zu Hälfte. Beim dritten Besuch, vielleicht 2013 wird definitiv ein Visum vorhanden sein um endlich die andere Seite der Nehrung und Königsberg zu sehen.
Klimatisch ist die Nehrung im Winter äußerst kalt, die Sommer sind kurz, sehr heiß und alle paar Tage kommen kurze sintflutartige Regenfälle runter. Unser ROBUR fuhr natürlich mitten rein. Wassereinbruch 4 Fenster, beide Dachluken, Ausfall Lichtmaschine, selbst das Batteriefach samt Umschalter sind abgesoffen. Beide Bremsen vorn sind praktisch fast komplett ausgefallen. Mist wir hätten einfach kurz anhalten sollen, denn nach 10 min. war das ganze Spektakel vorbei, und die glutheiße Sonne kam wieder raus. Man hatte ich ne Laune, mir kam sofort die Szene von „Das Boot“ in den Kopf, wo Prochnow nach schweren Bombardement seine U-Bootes sagte: „Ganz schöner Flurschaden“.
Aber wir hatten großes Glück, so nach einer halben Stunde funktionierte alles wieder tadellos, nur der Umschalter will manchmal nicht aber bis jetzt bekommen wir unseren Bus jedes mal wieder an.
Klaipeda...200000 Einwohner, gigantische Einkaufszentren mit Erlebnisgastronomie und Eishockeyfeld. Der Supermarkt, das war ein Hyper Maxxxima, hatte ganze 36 besetzte Kassen. Es gibt Maxima, Maxxima und Maxxxima und Hyper Maxxxima. Die Anzahl der X geben die Größe an. Die Stadt selbst ist häßlich, fast alles wurde im Zweiten Weltkrieg weggebombt. Viele Plattenbauten prägen das Stadtbild. Unsere Startprobleme häuften sich, aber wir lernten eine Berliner Familie mit Ihrem Super-Unimog kennen, die hätten uns zur Not angeschleptt. Sie Touren sonst nur durch Afrika oder Island, die Reifen samt Unimog waren so gigantisch unser Bus daneben wirkte fast wie ein Spielzeugauto.
Dann ging es endlich zur Fähre. Im Hafen lag das baugleiche Schiff LISCO GLORIA, welches letzten Oktober in der Ostsee ausbrannte. Der Kahn wird jetzt abgewrackt. Endlich an Bord der 1987 gebauten DDR Fähre. MUKRAN (Sassnitz)-Klaipeda. Die Eisenbahnfährlinie wurde in den späten 80-er gebaut, weil die Fracht der Züge von der DDR nach Russland nie vollständig ankam. Die Züge mussten damals durch Polen, und da ging sehr viel verloren, was sich volkswirtschaftlich wohl schon stärker bemerkbar machte. Die Fähre an sich...wirklich Top gepflegt aber kein Vergleich mehr mit modernen Superfähren der Ostsee. Eigentlich wäre Frachter eine bessere Bezeichnung. Aber genau das machte dieses Schiff so angenehm. Winzige Kajüten, dicke Schotten selbst auf den obersten Decks. Kinderwagen- oder Rollstuhlfahrer haben da kaum eine Chance. Alte DDR Steckdosen und Schalter, irgendwie wirkte alles sehr vertraut. An Bord waren nur 30 KFZ. Einem Radler, den wir öfter im gesamten Baltikum trafen, meinte, die Fähre bekam vor kurzen eine Auflage, dass nur soviel Passagiere mitgenommen werden dürfen wie Rettungsboote an Bord sind. TITANIC lässt grüßen. Das ist unglaublich. Ein paar Freunde von Ihm bekamen ein paar Tage vor der Abfahrt diese INFO vom Reisebüro. Die Reise war fest gebucht und dann wurden sie vom Reisebüro über die Stornierung der Fährpassage mit diesem Grund unterrichtet. UNGLAUBLICH!!! Aufgrund der wenigen Passagiere war alles an Bord sehr familiär und wir genossen alle netten Bekanntschaften an Bord der Vilnius Seaways.
Schöner Seegang, Ankunft nach fast 19 Stunden Passage. Das Schiff hatte aufgrund des Wetters denke ich ne gute Stunde Verspätung. Rügen, Deutschland, endlich daheim. Dickster Nebel und später schwerster Regen, der halb Mecklenburg lahmlegte. In Rostock konnten an diesem Tag 2 Kreuzfahrtschiffe nicht einlaufen aufgrund des schlechten Wetters. Glück gehabt. Den Radler nahmen wir noch ein Stück mit, Rico aus Sachsen, hat schon die halbe Welt beradelt. Beim diesem Wetter war er über Mitnahme in unserem BUS sehr froh. In den neunzigern Fuhr er auch nen ELLO, ne NVA Prtitsche, da kamen viele Erinnerungen hoch.
Schnell nach Süden, wir waren im Müritz Nationalpark, dann im Ziegeleipark Mildenberg.
Hier nutzen wir zum ersten Mal einen Hammer um unseren ROBUR zu starten. Da ist nicht nur der Umschalter Schuld. Hoffentlich ist es nur der Magnetschalter. Naja bis nach Hause wird er es ja wohl noch schaffen. Bis jetzt sind es 7323km.

 

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