Wie ja schon im anderen Beitrag bemerkt wurde, ist das Rallye-Team gestern in den späten Nachmittagsstunden wieder in Dresden angekommen.
Wenig Schlaf für alle, eine Streckenführung die alle mir bekannten Breslau`s in den Schatten stellt hat und die Siegesfeier in Trzebien haben deutliche Spuren in den Gesichtern hinterlassen.
Es gab bis auf die üblichen Probleme mit den Bremsen (Warum brechen Bremsbeläge immer nur auf einer Radseite?), Anlasserdefekt (defekte Kontakte der Wicklung) und kleinerem  Einschlag auf der Beifahrerseite vorn keine Probleme die den täglichen Start gefährdet hätten. Es wurden die Etappen überlegt gefahren. So hatte das jeweilige Service-Team  keine gravierenden Schäden zu beheben. Mein Respekt vor der Leistung und Dank an alle die an diesem Projekt teilgenommen haben.
Dank an alle die es den Studenten ermöglicht haben auch dieses Jahr wieder erfolgreich die Breslau zu meistern, insbesondere Dr. ROBUR -Andre mit seinen wertvollen Tipps. Und nicht zu vergessen die vielen Helfer im Hintergrund und diejenigen, die still viele Stunden der Abwesenheit der Team-Mitglieder erduldet haben.

Guten Abend

Hat eigentlich der LO vom Rally Team einen orginal LO Motor drin?

Ja das ist eine Super Leistung, Ich war auch in Dresden beim Start der Rally und muß sagen das Sie mich mit dem Rallyfiber angesteckt haben.

Der Rallye-ROBUR der HTW Dresden hat noch den originalen Benzinmotor. Wenn meine Info`s stimmen dann wie das Fahrzeug BJ 1977.
Es gab nur wenige technische Veränderungen:
- zusätzliche 2. Lima,
- zusätzliche 2. Batterie
- zusätzlicher Elektrolüfter
- größerer Wasserbehälter für die Scheibenwaschanlage,
- Wassersprühschlauch direkt am Schweibenwischer
- Bedienung beider Scheibenwischer vom Beifahrer aus
- elektrischer Kompressor mit 2 Kesseln a`20l
- Zusatztank 90l
- Sportsitze mit Sicherheitsgurte
- Revisionsklappe auf der Pritsche genau über der Seilwinde

Wie Andre schon angemerkt hat: der originale ROBUR ist für die \"Breslau\" eher nicht so gut geeignet, aber für unser Projekt sehr gut.
Man bedenke, das von den Studies kaum jemand bis dahin im Gelände gefahren ist. Und ich meine hier Gelände und nicht nur Feldwege! Und die Führerscheinklasse spielt eben heute auch eine sehr große Rolle.
Ein (möglicherweise) besser geeignetes Fahrzeug hätte zur Folge, das wie andere durchs Gelände gehackt wird und dabei erhebliche Schäden zu verzeichnen gewesen wären.
Man konnte es bei vielen Teilnehmern erleben: Die Zündung wird an, das Gehirn ausgeschaltet. Wenn schon dem Beifahrer der Schlamm bis an die Hüfte geht, dann habe ich auch mit einem noch so guten Fahrzeug kaum Chancen dort durch zu kommen. Besser ist es Strafzeiten zu kassieren als Stunden im Schlamm zu stecken, eine Fremdbergung oder den Abbruch wegen Schäden zu riskieren. Da hilft auch keine Winde, wenn man damit nicht umgehen kann. Am berühmten Wasserloch Recz sind reihenweise die Seile gerissen, die Winden kaputt gegangen, die Fahrzeuge mit kapitalen Motor- und Kupplungsschäden ins Camp gekommen.
Allerdings muss auch gesagt werden, dass diese Breslau bisher unsere härteste war. Wer es gesehen hat - schon der Prolog stellte alles bis dahin gefahrene in den Schatten. Dennoch hat das Fahrzeug gut durchgehalten. Der Aufwand für den täglichen Service war aber auch enorm. Die Studies waren dann am Sonntag auch platt und sitzen seit Montag über den Prüfungen
Ein perfektes Breslau-Fahrzeug würde wohl mehre Jahre Entwicklungsarbeit kosten. Aber das wäre dann ein neues Projekt.
Wir können ja im Oktober bei ANA mal etwas zur Breslau 2009 erzählen.

So meinte ich es auch nicht.
Natürlich ist der ROBUR nicht schlechter als ein Unimog vergleichbaren technischen Standes. Die Verschränkung ist schon recht ordentlich (wenn man den Rahmen nicht durch Änderungen im Antriebsstrang unbewußt versteift), auch Bodenfreiheit, Bauchfreiheit, Böschungswinkel etc. ist o.k. Aber was z.B. sehr hilfreich wäre ist eine Diff.- sperre und Reifendruckregelanlage. Und wer im Gelände ohne Lenkunterstüzung gefahren ist weiß auch was er gemacht hat. Die Spurstange ist auch so ein Thema. Diese ist auf Grund ihrer Lage vor der Achse extrem gefährdet. Unsere hat nun auch ihren Treffer bekommen. Nicht allzu dramatisch, aber doch sichtbar. Auch die Anordnung der Zugöse ist für eine Bergung im schwersten Gelände ungünstig angebracht. Besser wäre die Lasteintragung direkt in beide Längsträger.
Insgesamt ist der ROBUR doch sehr Geländegängig. Und für eine Rallye, bei der es um die Erzielung von Geschwindigkeiten geht, müsste ein spezielles Fahrzeug konzipiert werden. Sei es IFA W50/L60, KAT, Scania, Iveco, Unimog, Bremach, Tatra , MB Actros .... alle haben irgendwo ihre Vor- und Nachteile. Für uns war 3,49t zGG, der Einstiegspreis und die Unterhaltskosten wichtiger!
Der Hauptgrund warum der ROBUR bei der Breslau eher nichts zu suchen hat ist folgender:
Wenn ein Lkw mit entsprechender Leistung z.B. Sandhindernisse mit Geschwindigkeit überwindet, dann hängt der ROBUR bereits beim kleinsten Sandhügel (siehe Prolog). Die Folge: längere Fahrzeit, damit am nächsten Tag spätere Startzeit. Die Folge: Die Strecke wird von den anderen Fahrzeuge so zur Sau gemacht, das man wieder Stunden für die Überwindung der Hindernisse braucht. Das wird dann zum Ringelspiel. Hinzu kommt, das damit ein Großteil der Strecke nachts gefahren werden muss. Folge: schlechte Orientierung, längere Fahrzeiten....
Man kann unter http://www.baumaco.de/ die Zeiten und Strecken recht gut verfolgen.
Trotz allem - es war zwar sehr, sehr anstrengend (auch für mich und ich habe nicht hinter dem ROBUR-Lenkrad gesessen) aber die Studie`s haben wie Andre schon anmerkte einiges gelernt:
- allein ist so etwas nicht zu packen,
- kleinste Fehler und Nachlässigkeiten rächen sich bitter (fehlende Sicherungen auf dem Fahrzeug für das GPS, lose Kabelverbindungen nach Wasser-/Schlammdurchfahrt),
- Organisation, Finanzierung, Teamwork, Umgang mit Firmen, Präsentation der Ergebnisse, persönliches Auftreten in der Öffentlichkeit...
Viele haben sich in ihrer Persönlichkeit echt positiv entwickelt. Die würde ich jederzeit in meiner Firma einstellen.