Wie bekannt modernisiert die FBZ ROBUR-Fahrzeuge und baut auf Basis der ROBUR-Fahrgestelle Spezialfahrzeuge für Untertageeinsätze (UNIMAX). Dabei wird auch eine hydraulisch unterstützte Lenkung eingebaut. Unser Diplomand hatte die Aufgabe, für ein Spezialfahrzeug eine neue Lenkung zu konzipieren. Da die VA gefedert ist, muß das Lenkgetriebe so positioniert werden, das es zu keiner Deformation der Lenkschubstange/Lenkzylinder beim Einfedern gibt. Zudem spielt das Eigenlenkverhalten des Fahrzeuges eine große Rolle. Es mußte also der sogenannte Momentanpol für das Lenkgetriebe ermittelt werden. Das ist eine etwas aufwändige Berechnung, da wir eine Blattfeder mit Koppelgelenk am hinteren Federauge haben.
Das Ergebnis machte uns zunächst ratlos. Denn der Momentanpol liegt nach unseren Berechnungen an einer völlig anderen Stelle als in der Praxis an den ROBUR-Fahrzeugen realisiert.
Wir haben die Berechnungen aus verschiedener fachlicher Sicht prüfen lassen. Auch eine graphische Lösung wurde vorgenommen. Das Ergebnis war immer gleich. Bei der FBZ konnte man sich das ganze nicht erklären.
Da am Rahmen so wenig wie möglich geändert werden soll, haben wir letztendlich die jetzige Lage des Momentanpols beibehalten.
Fazit: Auf Grund der langen Fertigungszeit der ROBUR-Fahrzeuge, verschiedener Entwicklungsstufen, Sparzwänge, Rationalisierungsmaßnahmen usw. stößt man auf Dinge, die nicht mehr nachvollziehbar sind. Daher gibt es immer wieder die gleichen Schwachstellen (sich lockernde Steckwellen, was übrigens bei allen IFA-Lkw ein Problem ist. Kürzlich ist ein S4000 TLF deswegen liegen geblieben.)
Es ist also manchmal kaum nachvollziehbar warum etwas so und nicht anders realisiert wurde. Wer nicht auf Originalität bedacht ist, wird immer versuchen die Schwachstellen zu beseitigen. Man darf natürlich immer auf Überraschungen gespannt sein. Und das macht ja unser Hobby interessant.